Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Freitag, 13. November 2015

12 aus 12... zumindest in etwa!

 Hier irgendwo wohne ich und starte jeden Morgen den Weg zum Bäcker. Wo genau müsst ihr ja nicht wissen. Und die, die es wissen, werden mich wohl nicht verraten. Oder doch? Sollte ich nun Angst haben? Ach ich weiß nicht. Ich neige ja nicht zur Angst.
 Und dann gehe ich diese Straße entlang. Jeden Tag ist weniger Laub in den Bäumen, langsam wird der Anblick trostlos.
 Mein Rollator. Ich liebe ihn! Er hilft mir, mich aufrecht zu halten und mit ihm bin ich auch noch recht flott unterwegs. Und vielleicht fällt es euch auf... die Hupe ist weg! Sie ist nicht wirklich weg, ich hab sie noch. Sie liegt gerade im Auto. Das Gummi ist gerissen. Morgen baue ich sie wieder an, mit neuem Gummi! Mein Rollator ohne Hupe geht GAR NICHT!
 Hier geht es mir um den Himmel. Ich mag das Spiel von Licht und Schatten, der verschiedenen blau bis grau Tönen und dann plötzlich das Licht. Außerdem gehe ich Umwege. Ich gehe nie den kürzesten Weg. Ich will länger unterwegs sein, als ich es sein müsste. Es ist mein Sportprogramm.
 Hier war ich schon beim Bäcker gewesen. Die Brötchentüte und die Zeitung sind ein eindeutiger Hinweis.
 Auch ein täglicher Anblick. Dort vorne befindet sich die Grundschule, die ich schon besucht habe und nach mir meine Kinder. Ob auch meine Enkel eines Tages auf diese Grundschule gehen werden? Und werde ich es erleben? Heute sind diese Gedanken etwas bitter, denn mir geht es nicht ganz so gut, wie ich es gehofft habe.
 Und nun wieder der Himmel.
 Wasser. Wasser ist in dieser, meinen Stadt, nie weit weg. Und ich mag diese Wildheit, das Ungezähmte. Solche Ecken mag mancher als Schande sehen, ich nicht.

 Und wieder Himmel. Nervt es schon? Einen Moment hatte ich befürchtet, ich würde nass werden. So ein Schauer könnte sich ja schnell ergießen und ich wäre ungeschützt gewesen. Aber es blieb trocken! Es sah nur einen Augenblick ziemlich bedrohlich aus. Aber dann kam das Licht und das Licht bringt Hoffnung. Hoffnung konnte ich heute besonders gut gebrauchen.
 Jetzt aber rasch weiter nach Hause. Es könnte immer noch der Regen kommen und ich wäre immer noch ungeschützt. Eine schwere Erkältung brauche ich nun wirklich nicht.
 Und da parkt mein Rollator. Ich finde, es ist gut zu sehen, dass trotz des Teils noch viel Platz im Treppenhaus ist. Anfangs gab es immer wieder einen Nachbarn, der meinte, er müsse meinen Rollator in den Keller räumen. Dummerweise bekomme ich ihn da aber nicht wieder hinaus. Ich kann ihn schlicht nicht anheben. Darf ich auch gar nicht. Ich bin darauf angewiesen, dass der Rollator genau dort stehen bleibt und jederzeit für mich greifbar ist. Inzwischen klappt es auch. Aber bis dahin stand ich einige Male heulend im Treppenhaus und habe mich wie ein geprügelter Hund wieder nach oben gequält. Ich fühlte mich dann gefangen.



 Ein Teil meines Frühstücks. Ich liebe Kaba mit frischer Vollmilch. Inzwischen mag ich tatsächlich nur noch die Vollmilch. H-Milch oder fettarme Milch ist nichts mehr für mich.
 Mein tägliches Motto gib mir heute..... Eine Gabe aus meinem Forum. Jeden Tag schaue ich mir die Sprüche an und wähle einen für den Tag aus. Heute ist es also an der Zeit Träume wahr werden zu lassen. Und welchen Traum habe ich heute wahr werden lassen? Ich habe wieder für etwas mehr Licht in meinem Leben gesorgt. Ich habe schon wieder zwei LED-Lichterketten angeschafft. Von denen habe ich aber jetzt gar keine Bilder. Das hole ich bald nach! Versprochen.
 Ich wünsche schon heute jedem eine schöne Weihnachtszeit. Ich bin etwas zeitig dran, aber dieses Jahr ist halt alles anders.
 Eine neue Phase. Vor einigen Wochen noch aß ich jeden Morgen ein Brötchen mit Erdbeermarmelade. Aber plötzlich mag ich das nicht mehr. Jetzt bin ich wieder bei ungesalzener Butter und Geflügelsalami. Wobei es auch hauchfein geschnittene Salami sein kann. Geflügel ist nicht zwingend. Lecker ist es auf jeden Fall.
 Ohne Zeitung geht so ein Frühstück natürlich gar nicht! Ich will ja wissen, was in meiner Gegend so los ist. Also hole ich mir die Brunsbütteler Zeitung und lese sie. Da ich ja nun recht viel Zeit habe, versuche ich auch wirklich alles zu lesen. Manchmal ist es so, dass mich einzelne Themen gar nicht interessieren und auch einzelne Orte sind mir einfach egal. Sie sind zu weit weg, zu fremd. Aber wenigstens über Brunsbüttel und Marne lese ich alles. Brunsbüttel, klar, da lebe ich. Marne, da leben meine Mutter und meine Schwester. Da sollte ich schon wissen, was so los ist. Und die Kreisstadt interessiert mich natürlich auch. Schon weil dort mein Arbeitgeber sitzt.

Warten auf meine Tochter. Ich habe sie heute abgeholt, weil sie einen Termin beim Zahnarzt hatte. Nächste Woche wird ihr der nächste Zahn gezogen. Die Arme! Einerseits tut sie mir echt Leid. Andererseits habe ich sie immer und immer wieder gewarnt, habe sie aufgefordert besser auf ihre Zähne zu achten und nun.... Nächste Woche werde ich wieder Händchen halten müssen. Hoffentlich klappt das besser als heute! Heute war ich echt .... kraftlos. Immer wieder mussten meine Mädchen mir heute helfen.


Nun sind es doch mehr Bilder geworden. Aber ich glaube, das stört niemanden. Mich nicht.

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