Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Montag, 9. November 2015

Lebensfreude

 Es gibt so Tage, die wollen gefeiert werden, einfach so. Gestern war für mich so ein Tag. Ich feiere das Leben! Ich lebe!  Und ja, da musste es auch mal ein Glas Sekt sein. Dabei bin ich dem Alkohol sonst gar nicht so zugetan. Aber was solls.
 Die Pizza wurde äußerst kreativ gefertigt. Eigentlich ein Fertigteig. Mehr als ausrollen wäre nicht nötig gewesen. Was die Mädchen damit angestellt haben? Ich hab nicht gefragt. Es sah sehr kreativ aus und geschmeckt hat das Ergebnis auf jeden Fall sehr gut.
 Die Königsrolle. Ich erinnere mich an so viele Gelegenheiten, da gab es die Königsrolle zum Nachtisch. Ich bin ja Purist. Ich mag weder Schlagsahne dazu noch heiße Kirschen dazu. Einfach nur die pure Königsrolle. Lecker.
Irgendwann war ich dann aber auch satt. Pizza, Königsrolle, Sekt... alles leer.

Ich genieße es, dass ich solche Momente genießen kann. Und weil ich gestern in einer solchen Stimmung war, habe ich meinen Besten gefragt, ob er sich vorstellen könnte, mich in diesem Jahr noch mal zu besuchen. Und er hat ja gesagt. Wenn alles so klappt, wie wir es uns wünschen, wird er an meinem Geburtstag bei mir sein. Was mir das bedeutet? Dafür gibt es keine Worte. Aber wenn das klappt..... dann habe ich wieder einen Tag, den ich ganz besonders zelebrieren werde. Mein 36. Geburtstag. Der erste Geburtstag nach der Diagnose. Aber ganz sicher nicht der Letzte! Oh man, ich habe irgendwie Angst vor diesen Tagen. Nikolaus, Geburtstag, Weihnachten, Geburtstage der Kinder... Gerade letztere gehen mir echt Nahe. Meine Große wird im Januar 18. Achtzehn! Und ich habe keinen Plan, wie ich ihr diesen Tag ganz besonders gestalten kann. Angeblich will ihr Freund das ja übernehmen.

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