Wo bist du gelandet?
Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.
Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.
Freitag, 29. August 2014
Zu Kopf gestiegen
Ich mag als Gegensatz zu dem süßen Federweißer gerne etwas scharfes essen. Heute waren es Tortilla Chips hot chilli mit saurer Sahne. Später gab es noch Ofenkäse und Zwiebelbrot. Also ordentlich Grundlage für den Alkohol. (Das ich derzeit den ein oder anderen Fressanfall habe, müssen wir hier nun nicht weiter erläutern.)
Nun ist mir ausreichend gut bekannt, dass ich Alkohol nur in geringen Mengen vertrage. Allerdings ist Federweißer auch kein Vodka, da dürften also durchaus mehr als zwei Gläser (ich trinke, wenn ich trinke, meist aus recht großen Gläsern) möglich sein. Tjaaa.... Es waren so ungefähr zwei der großen Gläser die ich geleert hatte. Und dann lag ich danieder.
Ich lag auf meinem Bett, starrte dümmlich grinsend an die Decke und fand alles wunderbar. Und seltsam. Und toll. Und .... es war wirklich ein seltsames Gefühl. Ich wollte aufstehen. Doch das klappte nicht, denn ich war mit einem Mal total müde, erschöpft, ausgelaugt und die Laune sank so heftig wie sie vorher in die Höhe schoss. Puhhhh.
Zukünftig beschränke ich mich wieder auf ein Glas!
Mittwoch, 27. August 2014
Es bleibt mysteriös!
Ganz und gar mysteriös und verzaubert war heute der Weg zur Arbeit. Im Nebel sieht alles anders aus. Ich liebe es. Sanft liegt der Nebel auf dem Boden, steigt etwas höher, Sonnenstrahlen treffen auf ihn. Plötzlich ein Baum (oder bei uns halt eine Windmühle...) der von der Sonne beschien wird und dessen unterer Teil im Nebel versunken ist, so dass es wirkt, als sei man in einer ganz anderen Welt.
Ich habe mich wieder mal famos darüber geärgert keine vernünftige Kamera mein Eigen zu nennen. Allerdings wäre ich MIT Kamera auch niemals pünktlich bei der Arbeit gewesen. So viel Schönes und Seltsames gab es zu sehen. Leider muss ich mich zwischendurch auch auf das Fahren meines Autochen konzentrieren. Heute wäre ich gerne mit dem Bus unterwegs gewesen, da hat man genug Zeit zum Gucken.
Heute ist Bergfest! Die Hälfte der Woche ist geschafft. Und ich habe heute meine Bewerbung abgegeben. Eine Stelle im "Sozialhilfe"-Bereich. Genau das, was ich gerne machen möchte. Und es wäre für zwei Jahre. Wer mag darf mir gerne die Daumen drücken.
Sonntag, 24. August 2014
Empfehlung und Pläne
Nachdem das Wetter der letzten zwei Wochen doch mehr an Herbst erinnert, kommen bei mir langsam wieder bestimmte Gelüste auf. Es gibt Kuchen und Speisen, die gehören eindeutig in die kühleren Jahreszeiten. Zum Beispiel die Hack-Lauch-Suppe. Sollte das Wetter so bleiben, werde ich sie am kommenden Wochenende kochen. Dazu gibt es dann für meine Mädchen Nudeln und für mich Zwiebelbrot. Hmmm... Vielleicht eine Flasche Federweißer dazu. Die habe ich schon in der Kühlung gesehen. Mit dem Grünkohl lasse ich mir aber noch ein klein wenig Zeit.
Und dann könnte es auch mal wieder heißen Kakao mit Schlagsahne und Spekulatius geben. Also, wenn es die schon wieder zu kaufen gibt. Bisher habe ich noch nichts gesehen. Genauso wenig wie Lebkuchen, dabei heißt es doch oft, dass es beides schon im August geben würde. Aber vielleicht ist es ja nächste Woche schon so weit.
Es nützt ja nichts, ich kann die Nacht nicht durch machen, denn morgen früh ist wieder arbeiten angesagt. Also... ein neuer Versuch zu schlafen.
Samstag, 23. August 2014
Von Socken fressenden Waschmaschinen
Ich rekonstruiere die Ereignisse:
Am heutigen Vormittag klaubte ich die zu waschende Wäsche in meinem Zimmer zusammen. Unter anderem besagte Hose. Ich habe zwei Hosen dieser Art , eine in schwarz, eine in weinrot und ich wasche sie immer zusammen. Ich bin mir also absolut sicher, dass ich sie beide im Stapel hatte. Diesen Stapel trug ich die wenigen Meter zur Wäschekiste. Aus dieser suchte ich weitere recht dunkle Wäsche heraus und trug dann alles ins Badezimmer und zur Waschmaschine. Diese befüllte ich mit Wäsche und Waschmittel, schaltete sie und ließ sie ihre Arbeit tun.
Nachdem das Programm abgespult war, zog ich die Wäsche heraus aus der Trommel, trug sie zum Wäscheständer und begann sie dort aufzuhängen. Hier stellte ich nun das Fehlen besagter Hose fest. Also ging ich zurück zur Maschine. Auf dem Weg dorthin stieg ich über keine herunter gefallene Hose, kann also daher ausschließen sie auf dem Weg zum Ständer verloren zu haben. In der Maschine war diese Hose aber auch nicht! Ich zog also in Erwägung, dass ich sie gar nicht erst in die Maschine getan haben könnte. Mein nächster Weg führte mich deshalb zur Wäschekiste. Auch hier: Keine schwarze Hose. Ich nahm die nähere Umgebung in Augenschein, fand aber die Hose immer noch nicht. Zurück in meinem Zimmer sah ich mich auch dort gründlich um. Das Ergebnis blieb gleich: Keine Hose!
Auch im weiteren Verlauf des Tages habe ich diese Hose nicht gefunden. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Da ich ja noch quasi im Dr. Who Fieber bin (und gerade Torchwood zu schauen begonnen habe) gibt es neben der fressenden Waschmaschine noch eine logische Erklärung: Ein Riss in Zeit und Raum! Irgendwo, irgendwann taucht völlig unerwartet eine schwarze Damenhose in Größe 56 auf. So wird es sein.
Bevor es zu dem Hosenmysterum kam, war ich noch bei der Post. Ich habe nun drei ungelesene Bücher hier liegen und einen funkelnagelneuen Kalender für 2015. Ich liebe leere Kalender in denen noch nichts steht. So viele Möglichkeiten die vor einem liegen.
Jedes Jahr passiert dann das Gleiche: Ich trage meine Daten ein, notiere die Steuer ID, Sozialversicherungsnummern und die WWA (Wirklich Wichtige Adressen). Also die von Wiesenwutz, meinem Besten, meiner lieben Freundin H und die Telefonnummer meiner Mutter.
Dann folgt die Eintragung der Geburtstage. Und, wenn es sie schon gibt, wichtige Termine. Zum Beispiel das WOA Wochenende. 2015 liegt noch völlig offen vor mir. Es macht mich nicht mal nervös, dass ich nicht weiß, wo ich im kommenden Jahr arbeiten werde. Irgendwie wird es schon weiter gehen. Ich bin zuversichtlich. Nicht unbedingt, weil ich ein so positiver Mensch bin, sondern weil die Erfahrung zeigt, dass es so ist. Ich weiß, wie tief ich maximal fallen kann und das macht mir keine Angst.
Zu den Büchern: Muss man die Gilde der Schwarzen Magier gelesen haben, bevor man Sonea liest? Oder kann ich einfach so los legen?
Außerdem habe ich noch das Buch "Lucy" hier liegen und "Von der Nacht verzaubert". Letzteres habe ich tatsächlich nur nach dem Einband ausgesucht. Manchmal mach ich so was. Jetzt überlege ich, ob ich nicht im September wieder mit der Bahn fahren sollte, dann hätte ich jeden Tag etwas Lesezeit. Mal schauen zu welcher Entscheidung ich komme. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Freitag, 22. August 2014
Himmlische Ruhe und ein paar Worte zu Dr. Who
Und wieder mal frage ich mich, wie es sein wird, wenn die Kinder erwachsen sind und ich wirklich alleine lebe. Jedes Jahr wird dieses Thema größer, natürlich, denn der Zeitpunkt rückt näher.
So alleine kann ich auch mal wieder hemmungslos heulen, während ich Dr. Who schaue. Kein Teenager schaut um die Ecke und verdreht die Augen. Und falls es jemanden interessiert: David Tennant ist für mich DER Doctor. Bei Matt Smith finde ich allerdings die Geschichte mit River Song sehr schön (und ich schreibe jetzt nicht, welche Szene der Beiden mich vorhin zum hemmungslosen Weinen gebracht hat.).
Nun habe ich die Staffeln durch geschaut und bin gespannt auf den zwölften Doctor. Und ich hoffe auf bessere Geschichten. Die letzte Staffel fand ich nicht so gut wie die anderen davor, kann es aber nicht mal an bestimmten Dingen fest machen.
Schaue ich mir als nächstes Torchwood an? Oder mal wieder etwas ganz anderes? Sons of anarchy wäre auch mal wieder was. The walking dead? Zu viel Auswahl. Ich kann mich nicht entscheiden!
Donnerstag, 21. August 2014
SchLaDo
Heute war es mal wieder so weit. Ich habe herrlich wirr geträumt, so wirr, dass ich mich im Schlaf gefragt habe, was in drei Teufels Namen in meinem Kakao gestern Abend drin war. Aber gerade weil es so wirr war, war es herrlich und ich hätte zu gerne gewusst, wie es weiter ging. Aber... Der Wecker klingelte.
Auch faszinierend. Der Wecker klingelt, schreibe ich, dabei war es die Weckmelodie meines Streichelfons, welche erklang und mich weckte. Kein Wecker im klassischen Sinn.
Ich lege auch immer noch den Höhrer auf. Dabei hat mein Streichelfon keinen klassischen Höhrer mehr. Nicht mal Knöpfe. Nur Tastsensoren.
Ich gebe auch beim Wechselgeld noch Groschen raus, wenn ich 10 Cent Stücke zurück gebe.
Wo war ich? Ich hab mal wieder den Faden kurz verloren. Ach ja, es klingelte der Wecker. Und ich musste hoch. Ich ging unter die Dusche, zog mich an... Mal wieder keine Socken. Dabei habe ich vor kurzen erst welche gekauft und wisst ihr, wie kalt es derzeit draußen ist? Ich überlege ernsthaft meine Winterstiefel anzuziehen, so kalte Füße habe ich.
Ich bummelte so vor mich hin und plötzlich war ich spät dran. Was passiert wohl bei einem Arbeitsweg von 40km wenn man spät dran ist? Genau, es sind schon zig LKW und "Opas mit Hut" unterwegs. Das sind nicht wirklich Opas und Hüte tragen sie auch nicht, aber ich kenne den Begriff für Autofahrer, die viel langsamer unterwegs sind, als sie sein könnten. Sonntagsfahrer, Opas mit Hut eben. Wenn die dann noch große, PS starke Wagen fahren, bin ich häufiger kurz davor in das Lenkrad zu beißen!
Ich war trotzdem pünktlich bei der Arbeit.
Der Morgen war ruhig, sehr ruhig. Ich glaube, es war eine Warnung, die Ruhe vor dem Sturm.
Zwischendurch ein Gespräch über meine berufliche Zukunft. Es ist gefühlt "DIE" Stelle ausgeschrieben, die in etwa das ist, was ich gerne machen würde. Sozialrecht. Aber die Anforderungen sind hoch und ich derzeit sehr verunsichert.
Dann der Nachmittag. WO kommen all die Leute her? Damit meine ich nicht mal die Zahl, die kam uns vor allem so viel vor, weil wir am Nachmittag so viel weniger Sachbearbeiter waren, aber WAS für Leute dabei waren. Puh. Bei manchen wünschte ich mir, ich könnte meine Nase zu machen. Einige Leute baden in ihrem Eau de toilette. Andere baden nie. Beide nicht gerade angenehm.
Dann sind Menschen dabei, die völlig verpeilt sind. Was nicht schlimm ist, so lange sie das einsehen und freundlich sind, aber es gibt eben auch verpeilte Leute, die jeden verantwortlich machen, nur sich selber nicht. Und dann gibt es Menschen, die nicht in der Lage sind die Hinweistafeln zu lesen. Bei uns ist nur Bares Wahres. KEINE EC-ZAHLUNG MÖGLICH! steht an mehreren Stellen groß und deutlich. Aber wohl noch immer nicht deutlich genug. Und natürlich kommt so jemand kurz vor Feierabend, der eh schon ziemlich spät war.
Das am Ende meine Kasse nicht stimmte, war dann nur noch das Tröpfchen. Ich hätte kotzen können.
Thank god, it's friday. Naja zumindest morgen. Und dann ist Wochenende. Ich bin reif dafür. Wirklich!
Und ja, ich jammere auf hohem Niveau. Ist mir bewusst. Tröstet mich aber gerade nicht.
Dienstag, 19. August 2014
Kosmetikspiegel
Nun hat so ein Kosmetikspiegel zwei Seiten. Eine, die alles "normal" zeigt und eine, die alles doppelt so groß zeigt. Anders würde ich einzelne Brauenhaare auch nicht erkennen.
Vor ein paar Minuten war ich dann so am Zupfen und zog dabei mal hier, mal dort die Haut glatt. Dann betrachtete ich mich im Detail. Die Nase, die einige als zu groß empfinden, aber die einfach in die Mitte meines Gesichts gehört. Und dann meine Augen. Ich mag die Augen, finde sie so schön. Ich habe dann Falten an meinen Augen entdeckt. Und statt mich zu erschrecken, stelle ich fest, dass ich auch die schön finde. Vielleicht, weil es, trotz allem, Lachfalten sind?
Und ich betrachtete meinen Mund. Zog Grimassen. Macht das eigentlich jeder vorm Spiegel? Beim Grimassenschneiden bemerkte ich dann, dass ich tatsächlich eine recht schmale Oberlippe habe, die fast verschwindet wenn ich lache. Ist mir nie aufgefallen, bisher. Und wahrscheinlich habe ich das in ein paar Minuten schon vergessen.
Und dann stelle ich mir vor, dass es tatsächlich Menschen (ich will die Männer mal nicht ausnehmen) gibt, die ihr Gesicht betrachten und nur Makel sehen. Und ich erinnere mich, dass ich meinen Körper auch oft so sehe, also voller Makel. Aber mein Gesicht fand ich nie wirklich hässlich.
Donnerstag, 14. August 2014
Ist er komisch...
Ich bin via Facebook angeschrieben worden, von einen Mann, der erst mal sehr nett wirkt. Wir haben uns ein wenig hin und her geschrieben und am Abend haben wir dann auch telefoniert. War erst mal ein nettes Gespräch aber...
da gab es so Zwischentöne, die mich stutzig werden ließen.
Ich spiele ein online Rollenspiel, noch dazu mit meinem Besten. Davon habe ich ihm auch erzählt. Und da fragt er, ob er sich Sorgen machen müsse. Ähm... Wie meint er das? Auf Nachfrage kam dann die Aussage, dass er ja niemanden etwas verbieten würde... und wechselte das Thema. Ich hab da sofort ein ganz ungutes Gefühl gehabt. Aber wir plauderten weiter. Immer wieder fragte er, ob ich noch mehr von ihm wissen wolle. Nein, wollte ich nicht. Weil ich all das was er mir sagen kann unwichtig finde, denn ob er mir wirklich sympathisch ist, wird sich ja erst bei einem Treffen zeigen. Auf ein solches wollte er sich aber nicht fest legen lassen.
Dann erzählte ich ihm, was ich dieses Jahr noch so vorhabe. Angedacht sind die MPS Öjendorf und Holo, dann ein Besuch in München und vielleicht noch ein Wochenende in Berlin. Wobei dies auch erst nächstes Jahr sein könnte. Wann ich denn da Zeit für ihn haben würde, fragte er. Fand ich auch schon wieder seltsam. Das sind 4 bis 5 Wochenenden, die ich unterwegs bin.
Das Gespräch endete dann und er schickte mir noch einen Veranstaltungslink. Ja, ganz interessant aber nicht meine Welt. Mit Punkrock hatte ich bisher halt wenig zu tun. Und wieder die Frage, ob ich noch etwas von ihm wissen wolle. Schließlich die Frage danach, wie ein Mann sein sollte.
Spontan schrieb ich ihm folgendes: Hmmm... er muss selbstständig sein, weil er nie der Mittelpunkt meines Lebens sein wird, er braucht also ein eigenes Leben. Er sollte reden können. Und zwar nicht nur über das Wetter und die Fußballergebnisse. Er sollte interessiert sein, an allem möglichen, also auch mal an Kultur und Geschichte. Er muss akzeptieren, dass ich Zeit für mich brauche und mir das und meine Kinder wichtig sind. Und er darf keinen Kinderwunsch haben. Und heiraten wollen sollte er auch besser nicht
Würde alles auf ihn zutreffen und außerdem sei er kinderlieb und hilfsbereit.
Nun bin ich alleinerziehende Mutter von zwei Teenagertöchtern. Aber einen kinderlieben Mann erwarte ich einfach nicht, denn die ersten Monate wird der Mann mit meinen Kindern schlicht nichts zu tun haben. Und danach reicht es, wenn er normal höflich zu ihnen ist und eben akzeptiert, dass sie wichtiger sind als er. Ich gebe zu, ich finde es einfach seltsam, wenn sich jemand als kinderlieb bezeichnet.
Und heute hat er mich vier mal über Facebook angeschrieben. Ich bin ja viel online, aber eben nicht immer bei Facebook. Ich fand das nun schon wieder sehr bedrängend. Wenigstens hat er nicht auch noch angerufen, ich glaube das wäre mir zu viel gewesen.
Ich bin froh, dass ich ihm NICHT meine Handynummer gegeben habe. Und das ist schon mal kein gutes Zeichen, weil es dafür spricht, dass mein Bauchgefühl mich vor ihm warnt.
Am Ende ist es so, wie ich schon immer zu meiner Tochter sage: Ein Mann kann noch so toll und nett und alles sein, er ist eben nicht mein Bester.
Samstag, 9. August 2014
Etwas Neues im Einkaufskorb
Nun laufe ich schon seit Monaten an einem Aufsteller vorbei, in dem sich kleine Getränkedosen befinden. Am Anfang habe ich sie nicht weiter beachtet. Irgendwann mal, weil meine Tochter etwas gesucht hatte, gelesen was diese Dosen überhaupt sind. Aha, Cocktailmischungen. Ein Glas, Eis und dann die Dose dazu kippen und fertig ist der Cocktail. Interessant. Oder auch nicht. Es vergingen weitere Monate.
Am Wacken Wochenende war ich zwischendurch kurz mal zu Hause und dann auch einkaufen. Da stand, an einer völlig anderen Ecke im Laden, ein Werbestand. Man konnte die Cocktails probieren. Und was soll ich sagen, der Sex on the beach war sehr lecker.
Jetzt habe ich schon zwei, drei Mal so eine Dose geöffnet und in ein Glas gegossen, in dem sich dann auch schon Eis befand und habe hier zu Hause ganz gemütlich einen Cocktail getrunken. Werde ich mir zukünftig sicher hin und wieder leisten.
Was mir gerade zum Thema Cocktail einfällt:
Ich trank meinen ersten Cocktail mit 30 Jahren. Auf dem hiesigen Stadtfest mit meiner Freundin H.
Davor gab es, wenn ich Alkohol getrunken habe, Sekt, Wein, Federweißer, Vodka-O, Schwarze Sau oder Erdbeer-Limes. Aber keine Cocktails. Mein Exmann und ich sind aber auch nicht sonderlich häufig ausgegangen. Weder zusammen noch einzeln.
Und die Zeit für Federweißer beginnt ja auch bald wieder. Hach... Und für alle, die mich jetzt schon als Alkoholikerin sehen: Es ließt sich deutlich mehr als ich tatsächlich konsumiere. Eine Flasche Vodka steht hier schon mal ein Jahr rum. Der Sekt landet meist zur Hälfte im Ausguss und die Kurzen... Ist Jahre her.
Freitag, 8. August 2014
Forentreffen in Cuxhaven
Das bedeutete für mich erst mal: Früh aufstehen. Das Boot legt um 8Uhr ab. Auf ein Frühstück verzichte ich ja eh immer, aber an diesem Tag erst recht, denn ich bin mir nicht sicher, wie seefest ich bin und die Wetterberichte widersprechen sich mal wieder. Von Gewittersturm bis leicht bewölkt wird alles geboten.
Nicht viele Leute sind am Anleger. Ich habe im unteren Bereich freie Sitzplatzwahl. Und nehme einen Platz an backbord(links). Während des Ablegens rumort mein Magen etwas, aber das ist sehr schnell vorbei. Rein geht es in die Schleuse. Ich habe diese noch nie von innen gesehen und beobachtete fasziniert jede Einzelheit und das Schleusen an sich. Dann geht es raus auf die Elbe. Vom Fluss aus kann man wirklich gut sehen, wie viele Windmühlen wir rund um die Stadt und bis an die Nordsee haben. Mit Bedauern stellte ich wieder mal fest, dass meine Fomkamera einfach nicht reich. Ich erwäge jetzt ernsthaft die Anschaffung einer richtigen Kamera. Da werde ich mich im Forum dann beraten lassen.
Ein Mann und seine Freundin kommen herab. Die meisten Passagiere sitzen oben auf dem offenen Deck, doch da sind mir die Stühle zu schmal. Er lächelt nett, ich erwidere es. Sie machen ein paar Bilder, wobei sie sich weigert fotografiert zu werden. Dabei ist es so eine hübsche Frau! Ich bin mal wieder erstaunt. Sie gehen wieder und ich schaue weiter aufs Wasser und an die Ufer. Später kommt er alleine noch mal herunter und ich stehe auf, denn ich will nun doch noch ein paar Bilder von der Küste machen. Da kommt er zu mir, stellt sich vor, drückt mir einen Zettel mit seiner Nummer in die Hand und gibt mir einen Handkuss. Himmel bin ich geschmeichelt! So was ist mir ja noch nie passiert!
Ankunft in Cuxhaven an der Alten Liebe. Der Bus, mit dem ich weiter fahren wollte, fährt gerade in dem Moment ab, in dem der Steg frei gegeben wird. So ein Pech! Eine Stunde werde ich nun warten müssen. Ich setze mich auf eine Mauer und beobachte die Leute, schlendere durch die Geschäfte und steige dann endlich in den Bus. Im Bus war ich völlig aufs Ziel fixiert. Bloß nicht die richtige Haltestelle verpassen! Ich nehme also kaum etwas um mich herum wahr. Dabei hätte ich die ersten Forendamen hier schon sehen können. Sagen sie. Ich hab niemanden gesehen!
An der Haltestelle steige ich aus und mache mich auf den direkten Weg zum Ziel. Dem Strandhaus Döse. Plötzlich ertönt ein Ruf. Mein Nick aus dem Forum wird gerufen und ich drehe mich natürlich so fort um. Grinsende Gesichter, freundliche Gesichter entdecke ich und weiß nun, die gehören zum Treffen. Ich geselle mich zu ihnen und wir lachen schon mal eine Weile fröhlich darüber, wie schnell ich doch an der Krücke laufen kann.
Nachdem die Kurtaxe gezahlt ist gehen wir zum Lokal. Draußen gibt es einen großen Tisch für uns und wir setzen uns. Ab jetzt wird jeder Ankömmling beäugt. Ich erkenne zwei der anderen Forendamen auf den ersten Blick. Eine davon war mir bisher vom Aussehen her total unbekannt, aber ich war sicher, es konnte nur sie sein und so war es dann auch.
Es ist absolut faszinierend, da trifft man Frauen mit denen man sonst nur schriftlichen Kontakt hatte und sofort fängt man an zu klönen. Hin und wieder wird eine typische Forenformulierung ins Gespräch eingeworfen, was Gelächter hervor ruft, oder man kommt drauf, dass Thema X ja genau zu Userin Y passen täte. Aber die meiste Zeit sprachen wir nicht vom Forum sondern unterhielten uns untereinander. Nebenbei wurde gut gegessen.
Ein Spaziergang zur Kugelbake folgte. Ich war langsam, aber alle anderen haben etwas Rücksicht genommen. Immer wieder fanden sich kleine Grüppchen in unterschiedlicher Zusammensetzung zusammen und so sprach wohl jeder mal mit jedem. Ich fühlte mich einfach sauwohl und weiß, dass ich wieder zu solchen Treffen gehen werde!
Im Café dann das Drama: Eine Erdbeere von der Schnitte ist weg. Und ich hab eine über. Beweisfotos werden gemacht und wieder wird viel gelacht. Ich glaube, wir haben viele Blicke auf uns gezogen und nicht alle waren wohlwollend. Aber das war so egal, denn uns ging es gut!
Zurück liefen wir durch das Watt. Das ging auch für mich richtig gut. Nur den Strand wieder hoch kommen war kaum möglich und ich befürchte, dabei habe ich mir zum zweiten Mal die Bänder überdehnt.
Zeit für den Abschied. Bahnen fahren bald und auch mein Boot wird ablegen. Ein schöner Tag war es allemal.
Während ich auf mein Boot warte, kommt der Zettel-Kerl wieder. Er macht mir Komplimente und will mich so bald wie möglich wieder sehen. Ich verspreche mich zu melden. Und wir verabreden uns zu einem Essen. Dann aber sagt er den Satz, der mich nicht mehr los lässt. Seine Freundin sei etwas krank, er könne sie jetzt nicht verlassen und ich solle nicht böse sein , wenn er mich auf dem Boot nicht anspricht, wenn sie dabei ist. Mir war klar, dass er in einer Beziehung ist, aber Heimlichkeit liegt mir nicht.
Trotzdem kam er auch auf der Heimfahrt zu mir nach unten und wir sprachen über den Tag, er hatte mich und die Forendamen gesehen und freute sich, dass ich so einen schönen Tag hatte. Ich hab ihn nicht einmal an dem Tag bemerkt, hatte aber auch keine Ausschau gehalten, die Damen aus dem Forum waren viel zu interessant!
Bevor er wieder hoch ging ließ er mir ein Glas Sekt bringen und prostete mir von der Treppe aus zu. Die anderen Leute haben komisch geguckt und ich gegrinst. Er ist sehr charmant, dass will ich nicht abstreiten.
Nach zwei Nächten drüber schlafen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich keine Heimlichkeiten will und habe ihm das auch geschrieben. Aber dieses Erlebnis zeigt mir auch, dass ich schlicht mehr raus muss.
Inzwischen gibt es in unserem Forum Bilder vom Treffen und ich habe noch nie so viele Komplimente bekommen. Sogar ein paar Jahre jünger geschätzt wurde ich. *hach* Eine der Forendamen schrieb: "Es ist völlig egal wie viel zu wiegst, denn dein Gewicht fällt gar nicht mehr auf, wenn du einen anlächelst. Du strahlst so sehr von innen heraus, dass alles andere keine Rolle mehr spielt." Und Aussagen in ähnlicher Richtung gab es eine Menge. Ich habe beschlossen, dass einfach mal so anzunehmen.
Alles in allem war es ein wunderbarer Tag und ich will mehr davon. Mehr nette Leute treffen, mehr von der Welt sehen. München steht ja dieses Jahr auch noch auf dem Plan. Ob es was wird? Ich hoffe sehr.
Montag, 4. August 2014
WACKEEEEEEN! Es geht weiter
Tag II Donnerstag
Tag III Freitag
Tag IV Samstag
Der letzte Tag W:O:A
Die berühmten Bullheads gibt es an mehreren Plätzen, dies ist der im Wasteland. Der Bullhead bei den Hauptbühnen ist schon beeindruckend, wenn er dann brennt, aber dieses Exemplar ist auch nicht schlecht.
Den brennenden Bullhead abzulichten ist mir nicht gelungen, dazu ist meine Streichelfonkamera wohl zu schlecht. Aber davon gibt es sicher auch massig Bilder im Netz zu finden.
Ich verließ das Wackinger Village nach einem letzten Rundgang und begab mich zur Leinwand.
Emperor sah ich und weiß eigentlich nur noch, dass ich sie gesehen habe. Sie hinterließen also keinen großen Eindruck. Aber dann. Amon Amarth. Ich bin ja kein Metalhead im eigentlichen Sinne sondern eher der rockige, aber ansonten milde Mittelalterfreak. Aber diese Band hat mich hin weg gefegt. Nein, ich kann keinen einzigen Titel benennen, aber ich war gebannt. Und entsetzt als die Zeit der Band auf der Bühne vorbei war. HEY! Die haben gerade erst angefangen! Ein Blick zu meinen Sitznachbarn verriet mir, dass ich nicht alleine mit dem "ich will mehr!" Gefühl war. Doch dann kam Megadeath. Ich weiß nichts über die Band, kann nicht beurteilen, ob andere Auftritte besser waren als dieser, aber diesen fand ich gut.
Avantasia kam danach. Metal-Oper, so sagte einer hinter mir und ja, so kam es mir auch vor. Es waren einige andere Sänger mit auf der Bühne, deren Gesichter ich alle kannte, aber mal wieder sind mir sämtliche Namen entfallen. Bis auf einen: Michael Kiske. Was für eine hammergeile Stimme. Gänsehautalarm. Allerdings erzählte der Frontmann ziemlich viel Blödsinn. Es standen NICHT 75.000 oder gar 100.000 Menschen vor der Bühne. Zum einen saßen viele Menschen mit mir vor der Leinwand und zum anderen waren eine ganze Menge von Menschen auf dem Geländer und den Campgrounds am Feiern. Aber das Infield war schon recht voll. Das bestreite ich auch gar nicht. Und die Show war geil. Aber dem ehemaligen Mr. Big-Sänger hätte man nach jedem Lied besser das Mikro ausgestellt. Der hat auch nur Dummfug geschnackt. Der wurde mir immer unsympathischer. Was schon ein kleines Drama ist, denn ich liebe Mr. Big. Einige meiner schönsten Erinnerungen an die Zeit bei meinem Vater haben mit Liedern von der Band zu tun.
Nach Mitternacht war dann Kreator dran und ich war saumüde. Ich suchte mir ein Plätzchen am Rande und ... schlief beim wahrscheinlich größten Krach des Festivals erst mal eine viertel Stunde. Aber was ich gesehen und gehört habe, war mitreißend. Ich habe mich beim minimalen Headbangen in hoher Geschwindigkeit erwischt. Ich hab es unbewusst getan. Muss ein amüsanter Anblick gewesen sein.
Noch während Kreator spielten habe ich mich auf den Weg ins Infield gemacht und kam gerade so an, dass ich Van Canto auch noch ein paar Lieder live sah und hörte.
Der Abschied der Veranstalter habe ich dann auch mitbekommen und war wieder mal amüsiert darüber, dass Menschen auf der Hauptbühne wie Ameisen wirken.
ENDLICH war es so weit. Mein absoluter Höhepunkt. SCHANDMAUL!
Ich habe sie gesehen. Ich habe sie gehört. Ich war zwar nicht mitten in der Menge aber doch seitlich so nahe dran, dass ich sie erkennen konnte auf der Bühne. Sie spielten.
Das Teufelsweib. Ich hätte heulen können. Das verstehen sicher nur wenige, aber für mich ist dieses Lied eine große Liebeserklärung an einen meiner Chars in meinem Spiel. Meine Isaja war ein Teufelsweib. Und dieses Lied wurde ihr zu Ehren häufiger gespielt. Und wenn ich an Isaja denke, dann ist der Sprung zu Jan nicht mehr weit. Na und da heule ich dann. Die Liebe... die niemals erfüllt sein wird. Aber seit Jahren nicht tot zu kriegen ist, egal wie sehr ich mich bemühe. Sogar sterben lassen habe ich meine Isaja um von Jan los zu kommen. Eine lange, traurige und für einige sicher auch alberne Geschichte. Wenn sich RL und RK so weit vermischen, wie in diesem Fall, wird es schwierig. Aber das ist ja jetzt nicht Thema.
Also zurück zu Schandmaul. Das Teufelsweib ist verklungen und es kommen andere Lieder. Ich feiere mit. Bin voll dabei. Der Teufel hat den Schnaps gemacht. Ich gröhle mit. Und tanze. Scheißegal wie es aussieht und was die Leute denken. Ich bin quasi weg. In meiner eigenen Welt. Walpurgisnacht. Noch so ein Lied wo ich mit muss. Dann... Dein Anblick. Tränen im Gesicht und doch singe ich mit. Schließlich kommt Bunt statt braun. Ich singe mit, ich wippe und johle. Ich will eine bunte Welt in der jeder Platz hat. In der die Scheiße von Fremdenhass keinen Platz hat, wo jeder Glaube gleich berechtigt ist und sich niemand seiner Andersartigkeit wegen fürchten muss. Utopie? Leider, aber muss ich deshalb aufhören mir eine solche Welt zu wünschen? Nein! Wenn man seine Wünsche und Träume der Realität anpasst, dann ist man doch innerlich schon so gut wie tot. Und ich habe mich lange nicht mehr so lebendig gefühlt wie in den Tagen von Wacken.
Wacken ist vorbei. Ich gehe vom Feld und trete auf einen Stein. Nicht das erste Mal, aber das erste Mal gefolgt von Schmerzen. Es wird sich heraus stellen, dass ich mir den Knöchel verstaucht habe. Aber aller Schmerz ist dieses Wochenende wert gewesen.
Mein Fazit
Sonntag, 3. August 2014
WACKEEEEEEEEEEN!! 2014 ist vorbei und ich war dabei.
In den kommenden Tagen will ich versuchen, hier ein paar meiner Eindrücke zu teilen.