Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Freitag, 29. August 2014

Zu Kopf gestiegen

Das erste Mal habe ich heute Federweißer mit nach Hause genommen. Also, nicht das erste Mal überhaupt, sondern das erste Mal in diesem Jahr.

Ich mag als Gegensatz zu dem süßen Federweißer gerne etwas scharfes essen. Heute waren es Tortilla Chips hot chilli mit saurer Sahne.  Später gab es noch Ofenkäse und Zwiebelbrot. Also ordentlich Grundlage für den Alkohol. (Das ich derzeit den ein oder anderen Fressanfall habe, müssen wir hier nun nicht weiter erläutern.)

Nun ist mir ausreichend gut bekannt, dass ich Alkohol nur in geringen Mengen vertrage. Allerdings ist Federweißer auch kein Vodka, da dürften also durchaus mehr als zwei Gläser (ich trinke, wenn ich trinke, meist aus recht großen Gläsern) möglich sein. Tjaaa.... Es waren so ungefähr zwei der großen Gläser die ich geleert hatte. Und dann lag ich danieder. 

Ich lag auf meinem Bett, starrte dümmlich grinsend an die Decke und fand alles wunderbar. Und seltsam. Und toll. Und .... es war wirklich ein seltsames Gefühl. Ich wollte aufstehen. Doch das klappte nicht, denn ich war mit einem Mal total müde, erschöpft, ausgelaugt und die Laune sank so heftig wie sie vorher in  die Höhe schoss. Puhhhh.

Zukünftig beschränke ich mich wieder auf ein Glas!

Mittwoch, 27. August 2014

Es bleibt mysteriös!

Die Hose ist wieder da. Einfach so. Quasi aus dem Nichts liegt sie ordentlich zusammen gelegt in meinem Schrank. In dem Schrank, in dem ich gefühlte siebenundrölfzig mal das unterste zu oberst gewühlt habe.Sie war wirklich nicht da! *kopfkratz* Ich werde wohl nie heraus finden, was da geschehen ist.

Ganz und gar mysteriös und verzaubert war heute der Weg zur Arbeit. Im Nebel sieht alles anders aus. Ich liebe es. Sanft liegt der Nebel auf dem Boden, steigt etwas höher, Sonnenstrahlen treffen auf ihn. Plötzlich ein Baum (oder bei uns halt eine Windmühle...) der von der Sonne beschien wird und dessen unterer Teil im Nebel versunken ist, so dass es wirkt, als sei man in einer ganz anderen Welt.

Ich habe mich wieder mal famos darüber geärgert keine vernünftige Kamera mein Eigen zu nennen. Allerdings wäre ich MIT Kamera auch niemals pünktlich bei der Arbeit gewesen. So viel Schönes und Seltsames gab es zu sehen. Leider muss ich mich zwischendurch auch auf das Fahren meines Autochen konzentrieren. Heute wäre ich gerne mit dem Bus unterwegs gewesen, da hat man genug Zeit zum Gucken.

Heute ist Bergfest! Die Hälfte der Woche ist geschafft. Und ich habe heute meine Bewerbung abgegeben. Eine Stelle im "Sozialhilfe"-Bereich. Genau das, was ich gerne machen möchte. Und es wäre für zwei Jahre. Wer mag darf mir gerne die Daumen drücken.


Sonntag, 24. August 2014

Empfehlung und Pläne

Ich bin ja wieder mal nicht in der Lage einzuschlafen, also höre ich zu, wie mir jemand vorliest. Auf Youtube gibt es so einige tolle Vorleser. Und ich höre mal wieder Band I von "Das Lied von Eis und Feuer". Owl next door heißt der Kanal. Zwar würde ich einige Namen anders aussprechen, aber das hatte ich auch schon bei der Verfilmung von Game of thrones. Also wenn ihr es mögt, wenn man euch vorliest, dann hört doch mal rein.

Nachdem das Wetter der letzten zwei Wochen doch mehr an Herbst erinnert, kommen bei mir langsam wieder bestimmte Gelüste auf. Es gibt Kuchen und Speisen, die gehören eindeutig in die kühleren Jahreszeiten. Zum Beispiel die Hack-Lauch-Suppe. Sollte das Wetter so bleiben, werde ich sie am kommenden Wochenende kochen. Dazu gibt es dann für meine Mädchen Nudeln und für mich Zwiebelbrot. Hmmm... Vielleicht eine Flasche Federweißer dazu. Die habe ich schon in der Kühlung gesehen. Mit dem Grünkohl lasse ich mir aber noch ein klein wenig Zeit.
Und dann könnte es auch mal wieder heißen Kakao mit Schlagsahne und Spekulatius geben. Also, wenn es die schon wieder zu kaufen gibt. Bisher habe ich noch nichts gesehen. Genauso wenig wie Lebkuchen, dabei heißt es doch oft, dass es beides schon im August geben würde. Aber vielleicht ist es ja nächste Woche schon so weit.

Es nützt ja nichts, ich kann die Nacht nicht durch machen, denn morgen früh ist wieder arbeiten angesagt. Also... ein neuer Versuch zu schlafen.

Samstag, 23. August 2014

Von Socken fressenden Waschmaschinen

hat man ja schon gehört. Aber fressen sie auch Hosen in Damengröße 56? *kopfkratz*

Ich rekonstruiere die Ereignisse:

Am heutigen Vormittag klaubte ich die zu waschende Wäsche in meinem Zimmer zusammen. Unter anderem besagte Hose. Ich habe zwei Hosen dieser Art , eine in schwarz, eine in weinrot und ich wasche sie immer zusammen. Ich bin mir also absolut sicher, dass ich sie beide im Stapel hatte. Diesen Stapel trug ich die wenigen Meter zur Wäschekiste. Aus dieser suchte ich weitere recht dunkle Wäsche heraus und trug dann alles ins Badezimmer und zur Waschmaschine. Diese befüllte ich mit Wäsche und Waschmittel, schaltete sie und ließ sie ihre Arbeit tun.

Nachdem das Programm abgespult war, zog ich die Wäsche heraus aus der Trommel, trug sie zum Wäscheständer und begann sie dort aufzuhängen. Hier stellte ich nun das Fehlen besagter Hose fest. Also ging ich zurück zur Maschine. Auf dem Weg dorthin stieg ich über keine herunter gefallene Hose, kann also daher ausschließen sie auf dem Weg zum Ständer verloren zu haben. In der Maschine war diese Hose aber auch nicht! Ich zog also in Erwägung, dass ich sie gar nicht erst in die Maschine getan haben könnte. Mein nächster Weg führte mich deshalb zur Wäschekiste. Auch hier: Keine schwarze Hose. Ich nahm die nähere Umgebung in Augenschein, fand aber die Hose immer noch nicht. Zurück in meinem Zimmer sah ich mich auch dort gründlich um. Das Ergebnis blieb gleich: Keine Hose!

Auch im weiteren Verlauf des Tages habe ich diese Hose nicht gefunden. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Da ich ja noch quasi im Dr. Who Fieber bin (und gerade Torchwood zu schauen begonnen habe) gibt es neben der fressenden Waschmaschine noch eine logische Erklärung: Ein Riss in Zeit und Raum! Irgendwo, irgendwann taucht völlig unerwartet eine schwarze Damenhose in Größe 56 auf. So wird es sein.

Bevor es zu dem Hosenmysterum kam, war ich noch bei der Post. Ich habe nun drei ungelesene Bücher hier liegen und einen funkelnagelneuen Kalender für 2015. Ich liebe leere Kalender in denen noch nichts steht. So viele Möglichkeiten die vor einem liegen.
Jedes Jahr passiert dann das Gleiche: Ich trage meine Daten ein, notiere die Steuer ID, Sozialversicherungsnummern und die WWA (Wirklich Wichtige Adressen). Also die von Wiesenwutz, meinem Besten, meiner lieben Freundin H und die Telefonnummer meiner Mutter.
Dann folgt die Eintragung der Geburtstage. Und, wenn es sie schon gibt, wichtige Termine. Zum Beispiel das WOA Wochenende. 2015 liegt noch völlig offen vor mir. Es macht mich nicht mal nervös, dass ich nicht weiß, wo ich im kommenden Jahr arbeiten werde. Irgendwie wird es schon weiter gehen. Ich bin zuversichtlich. Nicht unbedingt, weil ich ein so positiver Mensch bin, sondern weil die Erfahrung zeigt, dass es so ist. Ich weiß, wie tief ich maximal fallen kann und das macht mir keine Angst.

Zu den Büchern: Muss man die Gilde der Schwarzen Magier gelesen haben, bevor man Sonea liest? Oder kann ich einfach so los legen?
Außerdem habe ich noch das Buch "Lucy" hier liegen und "Von der Nacht verzaubert". Letzteres habe ich tatsächlich nur nach dem Einband ausgesucht. Manchmal mach ich so was. Jetzt überlege ich, ob ich nicht im September wieder mit der Bahn fahren sollte, dann hätte ich jeden Tag etwas Lesezeit. Mal schauen zu welcher Entscheidung ich komme. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Freitag, 22. August 2014

Himmlische Ruhe und ein paar Worte zu Dr. Who

Ich bin alleine in der Wohnung. Nein, nicht wirklich. Die Katzen und die Kaninchen sind natürlich noch da. Aber kein anderer Mensch. Ist das herrlich! Ruhe.

Und wieder mal frage ich mich, wie es sein wird, wenn die Kinder erwachsen sind und ich wirklich alleine lebe. Jedes Jahr wird dieses Thema größer, natürlich, denn der Zeitpunkt rückt näher.

So alleine kann ich auch mal wieder hemmungslos heulen, während ich Dr. Who schaue. Kein Teenager schaut um die Ecke und verdreht die Augen. Und falls es jemanden interessiert: David Tennant ist für mich DER Doctor. Bei Matt Smith finde ich allerdings die Geschichte mit River Song sehr schön (und ich schreibe jetzt nicht, welche Szene der Beiden mich vorhin zum hemmungslosen Weinen gebracht hat.).

Nun habe ich die Staffeln durch geschaut und bin gespannt auf den zwölften Doctor. Und ich hoffe auf bessere Geschichten. Die letzte Staffel fand ich nicht so gut wie die anderen davor, kann es aber nicht mal an bestimmten Dingen fest machen.

Schaue ich mir als nächstes Torchwood an? Oder mal wieder etwas ganz anderes? Sons of anarchy wäre auch mal wieder was. The walking dead? Zu viel Auswahl. Ich kann mich nicht entscheiden!

Donnerstag, 21. August 2014

SchLaDo

Es gibt Tage, da weiß man schon im Moment des Erwachens, dass der Tag nichts wird. Nur leider kann ich mir nicht leisten an solch einem Tag die Decke über den Kopf zu ziehen und im Bett zu bleiben. Schließlich bin ich ja erwachsen, verantwortungsvoll und pflichtbewusst. Auch wenn ich eigentlich genau das alles gerade nicht will.

Heute war es mal wieder so weit. Ich habe herrlich wirr geträumt, so wirr, dass ich mich im Schlaf gefragt habe, was in drei Teufels Namen in meinem Kakao gestern Abend drin war. Aber gerade weil es so wirr war, war es herrlich und ich hätte zu gerne gewusst, wie es weiter ging. Aber... Der Wecker klingelte.

Auch faszinierend. Der Wecker klingelt, schreibe ich, dabei war es die Weckmelodie meines Streichelfons, welche erklang und mich weckte. Kein Wecker im klassischen Sinn.
Ich lege auch immer noch den Höhrer auf. Dabei hat mein Streichelfon keinen klassischen Höhrer mehr. Nicht mal Knöpfe. Nur Tastsensoren.
Ich gebe auch beim Wechselgeld noch Groschen raus, wenn ich 10 Cent Stücke zurück gebe.

Wo war ich? Ich hab mal wieder den Faden kurz verloren. Ach ja, es klingelte der Wecker. Und ich musste hoch. Ich ging unter die Dusche, zog mich an... Mal wieder keine Socken. Dabei habe ich vor kurzen erst welche gekauft und wisst ihr, wie kalt es derzeit draußen ist? Ich überlege ernsthaft meine Winterstiefel anzuziehen, so kalte Füße habe ich.

Ich bummelte so vor mich hin und plötzlich war ich spät dran. Was passiert wohl bei einem Arbeitsweg von 40km wenn man spät dran ist? Genau, es sind schon zig LKW und "Opas mit Hut" unterwegs. Das sind nicht wirklich Opas und Hüte tragen sie auch nicht, aber ich kenne den Begriff für Autofahrer, die viel langsamer unterwegs sind, als sie sein könnten. Sonntagsfahrer, Opas mit Hut eben. Wenn die dann noch große, PS starke Wagen fahren, bin ich häufiger kurz davor in das Lenkrad zu beißen!
Ich war trotzdem pünktlich bei der Arbeit.

Der Morgen war ruhig, sehr ruhig. Ich glaube, es war eine Warnung, die Ruhe vor dem Sturm.

Zwischendurch ein Gespräch über meine berufliche Zukunft. Es ist gefühlt "DIE" Stelle ausgeschrieben, die in etwa das ist, was ich gerne machen würde. Sozialrecht. Aber die Anforderungen sind hoch und ich derzeit sehr verunsichert.

Dann der Nachmittag. WO kommen all die Leute her?  Damit meine ich nicht mal die Zahl, die kam uns vor allem so viel vor, weil wir am Nachmittag so viel weniger Sachbearbeiter waren, aber WAS für Leute dabei waren. Puh. Bei manchen wünschte ich mir, ich könnte meine Nase zu machen. Einige Leute baden in ihrem Eau de toilette. Andere baden nie. Beide nicht gerade angenehm.
Dann sind Menschen dabei, die völlig verpeilt sind. Was nicht schlimm ist, so lange sie das einsehen und freundlich sind, aber es gibt eben auch verpeilte Leute, die jeden verantwortlich machen, nur sich selber nicht. Und dann gibt es Menschen, die nicht in der Lage sind die Hinweistafeln zu lesen. Bei uns ist nur Bares Wahres. KEINE EC-ZAHLUNG MÖGLICH! steht an mehreren Stellen groß und deutlich. Aber wohl noch immer nicht deutlich genug. Und natürlich kommt so jemand kurz vor Feierabend, der eh schon ziemlich spät war. 
Das am Ende meine Kasse nicht stimmte, war dann nur noch das Tröpfchen. Ich hätte kotzen können.

Thank god, it's friday. Naja zumindest morgen. Und dann ist Wochenende. Ich bin reif dafür. Wirklich!

Und ja, ich jammere auf hohem Niveau. Ist mir bewusst. Tröstet mich aber gerade nicht.

Dienstag, 19. August 2014

Kosmetikspiegel

Wahrscheinlich ist das ein Gegenstand, denn ein Großteil der Frauen ihr Eigen nennt. Ich habe auch so einen. Denn ich zupfe mir ja die Augenbrauen, wenn ich meine, sie sind wieder mal zu buschig.

Nun hat so ein Kosmetikspiegel zwei Seiten. Eine, die alles "normal" zeigt und eine, die alles doppelt so groß zeigt. Anders würde ich einzelne Brauenhaare auch nicht erkennen.

Vor ein paar Minuten war ich dann so am Zupfen und zog dabei mal hier, mal dort die Haut glatt. Dann betrachtete ich mich im Detail. Die Nase, die einige als zu groß empfinden, aber die einfach in die Mitte meines Gesichts gehört. Und dann meine Augen. Ich mag die Augen, finde sie so schön. Ich habe dann Falten an meinen Augen entdeckt. Und statt mich zu erschrecken, stelle ich fest, dass ich auch die schön finde. Vielleicht, weil es, trotz allem, Lachfalten sind?
Und ich betrachtete meinen Mund. Zog Grimassen. Macht das eigentlich jeder vorm Spiegel? Beim Grimassenschneiden bemerkte ich dann, dass ich tatsächlich eine recht schmale Oberlippe habe, die fast verschwindet wenn ich lache. Ist mir nie aufgefallen, bisher. Und wahrscheinlich habe ich das in ein paar Minuten schon vergessen.

Und dann stelle ich mir vor, dass es tatsächlich Menschen (ich will die Männer mal nicht ausnehmen) gibt, die ihr Gesicht betrachten und nur Makel sehen. Und ich erinnere mich, dass ich meinen Körper auch oft so sehe, also voller Makel. Aber mein Gesicht fand ich nie wirklich hässlich.


Donnerstag, 14. August 2014

Ist er komisch...

...oder bin ich es?

Ich bin via Facebook angeschrieben worden, von einen Mann, der erst mal sehr nett wirkt. Wir haben uns ein wenig hin und her geschrieben und am Abend haben wir dann auch telefoniert. War erst mal ein nettes Gespräch aber...

da gab es so Zwischentöne, die mich stutzig werden ließen.

Ich spiele ein online Rollenspiel, noch dazu mit meinem Besten. Davon habe ich ihm auch erzählt. Und da fragt er, ob er sich Sorgen machen müsse. Ähm... Wie meint er das? Auf Nachfrage kam dann die Aussage, dass er ja niemanden etwas verbieten würde... und wechselte das Thema. Ich hab da sofort ein ganz ungutes Gefühl gehabt. Aber wir plauderten weiter. Immer wieder fragte er, ob ich noch mehr von ihm wissen wolle. Nein, wollte ich nicht. Weil ich all das was er mir sagen kann unwichtig finde, denn ob er mir wirklich sympathisch ist, wird sich ja erst bei einem Treffen zeigen. Auf ein solches wollte er sich aber nicht fest legen lassen.
Dann erzählte ich ihm, was ich dieses Jahr noch so vorhabe. Angedacht sind die MPS Öjendorf und Holo, dann ein Besuch in München und vielleicht noch ein Wochenende in Berlin. Wobei dies auch erst nächstes Jahr sein könnte. Wann ich denn da Zeit für ihn haben würde, fragte er. Fand ich auch schon wieder seltsam. Das sind 4 bis 5 Wochenenden, die ich unterwegs bin.

Das Gespräch endete dann und er schickte mir noch einen Veranstaltungslink. Ja, ganz interessant aber nicht meine Welt. Mit Punkrock hatte ich bisher halt wenig zu tun. Und wieder die Frage, ob ich noch etwas von ihm wissen wolle. Schließlich die Frage danach, wie ein Mann sein sollte.
Spontan schrieb ich ihm folgendes: Hmmm... er muss selbstständig sein, weil er nie der Mittelpunkt meines Lebens sein wird, er braucht also ein eigenes Leben. Er sollte reden können. Und zwar nicht nur über das Wetter und die Fußballergebnisse. Er sollte interessiert sein, an allem möglichen, also auch mal an Kultur und Geschichte. Er muss akzeptieren, dass ich Zeit für mich brauche und mir das und meine Kinder wichtig sind. Und er darf keinen Kinderwunsch haben. Und heiraten wollen sollte er auch besser nicht
Würde alles auf ihn zutreffen und außerdem sei er kinderlieb und hilfsbereit.
Nun bin ich alleinerziehende Mutter von zwei Teenagertöchtern. Aber einen kinderlieben Mann erwarte ich einfach nicht, denn die ersten Monate wird der Mann mit meinen Kindern schlicht nichts zu tun haben. Und danach reicht es, wenn er normal höflich zu ihnen ist und eben akzeptiert, dass sie wichtiger sind als er. Ich gebe zu, ich finde es einfach seltsam, wenn sich jemand als kinderlieb bezeichnet.

Und heute hat er mich vier mal über Facebook angeschrieben. Ich bin ja viel online, aber eben nicht immer bei Facebook. Ich fand das nun schon wieder sehr bedrängend. Wenigstens hat er nicht auch noch angerufen, ich glaube das wäre mir zu viel gewesen.

Ich bin froh, dass ich ihm NICHT meine Handynummer gegeben habe. Und das ist schon mal kein gutes Zeichen, weil es dafür spricht, dass mein Bauchgefühl mich vor ihm warnt.
Am Ende ist es so, wie ich schon immer zu meiner Tochter sage: Ein Mann kann noch so toll und nett und alles sein, er ist eben nicht mein Bester.

Samstag, 9. August 2014

Etwas Neues im Einkaufskorb

Ich bin beim Einkaufen ein Gewohnheitstier. Im Prinzip habe ich immer die selben X-Produkte in unterschiedlicher Zusammensetzung in meinem Einkaufswagen. Neues probiere ich selten aus.

Nun laufe ich schon seit Monaten an einem Aufsteller vorbei, in dem sich kleine Getränkedosen befinden. Am Anfang habe ich sie nicht weiter beachtet. Irgendwann mal, weil meine Tochter etwas gesucht hatte, gelesen was diese Dosen überhaupt sind. Aha, Cocktailmischungen. Ein Glas, Eis und dann die Dose dazu kippen und fertig ist der Cocktail. Interessant. Oder auch nicht. Es vergingen weitere Monate.

Am Wacken Wochenende war ich zwischendurch kurz mal zu Hause und dann auch einkaufen. Da stand, an einer völlig anderen Ecke im Laden, ein Werbestand. Man konnte die Cocktails probieren. Und was soll ich sagen, der Sex on the beach war sehr lecker.

Jetzt habe ich schon zwei, drei Mal so eine Dose geöffnet und in ein Glas gegossen, in dem sich dann auch schon Eis befand und habe hier zu Hause ganz gemütlich einen Cocktail getrunken. Werde ich mir zukünftig sicher hin und wieder leisten.

Was mir gerade zum Thema Cocktail einfällt:
Ich trank meinen ersten Cocktail mit 30 Jahren. Auf dem hiesigen Stadtfest mit meiner Freundin H.
Davor gab es, wenn ich Alkohol getrunken habe, Sekt, Wein, Federweißer, Vodka-O, Schwarze Sau oder Erdbeer-Limes. Aber keine Cocktails. Mein Exmann und ich sind aber auch nicht sonderlich häufig ausgegangen. Weder zusammen noch einzeln.

Und die Zeit für Federweißer beginnt ja auch bald wieder. Hach... Und für alle, die mich jetzt schon als Alkoholikerin sehen: Es ließt sich deutlich mehr als ich tatsächlich konsumiere. Eine Flasche Vodka steht hier schon mal ein Jahr rum. Der Sekt landet meist zur Hälfte im Ausguss und die Kurzen... Ist Jahre her.

Freitag, 8. August 2014

Forentreffen in Cuxhaven

stand am Dienstag auf meinem Programm.

Das bedeutete für mich erst mal: Früh aufstehen. Das Boot legt um 8Uhr ab. Auf ein Frühstück verzichte ich ja eh immer, aber an diesem Tag erst recht, denn ich bin mir nicht sicher, wie seefest ich bin und die Wetterberichte widersprechen sich mal wieder. Von Gewittersturm bis leicht bewölkt wird alles geboten.

Nicht viele Leute sind am Anleger. Ich habe im unteren Bereich freie Sitzplatzwahl. Und nehme einen Platz an backbord(links). Während des Ablegens rumort mein Magen etwas, aber das ist sehr schnell vorbei. Rein geht es in die Schleuse. Ich habe diese noch nie von innen gesehen und beobachtete fasziniert jede Einzelheit und das Schleusen an sich. Dann geht es raus auf die Elbe. Vom Fluss aus kann man wirklich gut sehen, wie viele Windmühlen wir rund um die Stadt und bis an die Nordsee haben. Mit Bedauern stellte ich wieder mal fest, dass meine Fomkamera einfach nicht reich. Ich erwäge jetzt ernsthaft die Anschaffung einer richtigen Kamera. Da werde ich mich im Forum dann beraten lassen.

Ein Mann und seine Freundin kommen herab. Die meisten Passagiere sitzen oben auf dem offenen Deck, doch da sind mir die Stühle zu schmal. Er lächelt nett, ich erwidere es. Sie machen ein paar Bilder, wobei sie sich weigert fotografiert zu werden. Dabei ist es so eine hübsche Frau! Ich bin mal wieder erstaunt. Sie gehen wieder und ich schaue weiter aufs Wasser und an die Ufer. Später kommt er alleine noch mal herunter und ich stehe auf, denn ich will nun doch noch ein paar Bilder von der Küste machen. Da kommt er zu mir, stellt sich vor, drückt mir einen Zettel mit seiner Nummer in die Hand und gibt mir einen Handkuss. Himmel bin ich geschmeichelt! So was ist mir ja noch nie passiert!

Ankunft in Cuxhaven an der Alten Liebe. Der Bus, mit dem ich weiter fahren wollte, fährt gerade in dem Moment ab, in dem der Steg frei gegeben wird. So ein Pech! Eine Stunde werde ich nun warten müssen. Ich setze mich auf eine Mauer und beobachte die Leute, schlendere durch die Geschäfte und steige dann endlich in den Bus. Im Bus war ich völlig aufs Ziel fixiert. Bloß nicht die richtige Haltestelle verpassen! Ich nehme also kaum etwas um mich herum wahr. Dabei hätte ich die ersten Forendamen hier schon sehen können. Sagen sie. Ich hab niemanden gesehen!

An der Haltestelle steige ich aus und mache mich auf den direkten Weg zum Ziel. Dem Strandhaus Döse. Plötzlich ertönt ein Ruf. Mein Nick aus dem Forum wird gerufen und ich drehe mich natürlich so fort um. Grinsende Gesichter, freundliche Gesichter entdecke ich und weiß nun, die gehören zum Treffen. Ich geselle mich zu ihnen und wir lachen schon mal eine Weile fröhlich darüber, wie schnell ich doch an der Krücke laufen kann.
Nachdem die Kurtaxe gezahlt ist gehen wir zum Lokal. Draußen gibt es einen großen Tisch für uns und wir setzen uns. Ab jetzt wird jeder Ankömmling beäugt. Ich erkenne zwei der anderen Forendamen auf den ersten Blick. Eine davon war mir bisher vom Aussehen her total unbekannt, aber ich war sicher, es konnte nur sie sein und so war es dann auch.
Es ist absolut faszinierend, da trifft man Frauen mit denen man sonst nur schriftlichen Kontakt hatte und sofort fängt man an zu klönen. Hin und wieder wird eine typische Forenformulierung ins Gespräch eingeworfen, was Gelächter hervor ruft, oder man kommt drauf, dass Thema X ja genau zu Userin Y passen täte. Aber die meiste Zeit sprachen wir nicht vom Forum sondern unterhielten uns untereinander. Nebenbei wurde gut gegessen.

Ein Spaziergang zur Kugelbake folgte. Ich war langsam, aber alle anderen haben etwas Rücksicht genommen. Immer wieder fanden sich kleine Grüppchen in unterschiedlicher Zusammensetzung zusammen und so sprach wohl jeder mal mit jedem. Ich fühlte mich einfach sauwohl und weiß, dass ich wieder zu solchen Treffen gehen werde!

Im Café dann das Drama: Eine Erdbeere von der Schnitte ist weg. Und ich hab eine über. Beweisfotos werden gemacht und wieder wird viel gelacht. Ich glaube, wir haben viele Blicke auf uns gezogen und nicht alle waren wohlwollend. Aber das war so egal, denn uns ging es gut!

Zurück liefen wir durch das Watt. Das ging auch für mich richtig gut. Nur den Strand wieder hoch kommen war kaum möglich und ich befürchte, dabei habe ich mir zum zweiten Mal die Bänder überdehnt.

Zeit für den Abschied. Bahnen fahren bald und auch mein Boot wird ablegen. Ein schöner Tag war es allemal.

Während ich auf mein Boot warte, kommt der Zettel-Kerl wieder. Er macht mir Komplimente und will mich so bald wie möglich wieder sehen. Ich verspreche mich zu melden. Und wir verabreden uns zu einem Essen. Dann aber sagt er den Satz, der mich nicht mehr los lässt. Seine Freundin sei etwas krank, er könne sie jetzt nicht verlassen und ich solle nicht böse sein , wenn er mich auf dem Boot nicht anspricht, wenn sie dabei ist. Mir war klar, dass er in einer Beziehung ist, aber Heimlichkeit liegt mir nicht.
Trotzdem kam er auch auf der Heimfahrt zu mir nach unten und wir sprachen über den Tag, er hatte mich und die Forendamen gesehen und freute sich, dass ich so einen schönen Tag hatte. Ich hab ihn nicht einmal an dem Tag bemerkt, hatte aber auch keine Ausschau gehalten, die Damen aus dem Forum waren viel zu interessant!
Bevor er wieder hoch ging ließ er mir ein Glas Sekt bringen und prostete mir von der Treppe aus zu. Die anderen Leute haben komisch geguckt und ich gegrinst. Er ist sehr charmant, dass will ich nicht abstreiten.

Nach zwei Nächten drüber schlafen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich keine Heimlichkeiten will und habe ihm das auch geschrieben. Aber dieses Erlebnis zeigt mir auch, dass ich schlicht mehr raus muss.

Inzwischen gibt es in unserem Forum Bilder vom Treffen und ich habe noch nie so viele Komplimente bekommen. Sogar ein paar Jahre jünger geschätzt wurde ich. *hach* Eine der Forendamen schrieb: "Es ist völlig egal wie viel zu wiegst, denn dein Gewicht fällt gar nicht mehr auf, wenn du einen anlächelst. Du strahlst so sehr von innen heraus, dass alles andere keine Rolle mehr spielt." Und Aussagen in ähnlicher Richtung gab es eine Menge. Ich habe beschlossen, dass einfach mal so anzunehmen.

Alles in allem war es ein wunderbarer Tag und ich will mehr davon. Mehr nette Leute treffen, mehr von der Welt sehen. München steht ja dieses Jahr auch noch auf dem Plan. Ob es was wird? Ich hoffe sehr.

Montag, 4. August 2014

WACKEEEEEEN! Es geht weiter

Ich hab euch gar nichts von der Bandausgabe erzählt, oder?
Als ich auf den Platz gefahren bin, kamen irgendwann Ticket Kontrolleure und rissen den ersten Abschnitt ab. Und erklärten, man solle möglichst bald zur Bandausgabe gehen, wo man Ticket und Personalausweis vorzeigen muss. Klar. Mach ich glatt. Der Weg war schon ein kleines Abenteuer, aber ich hab's gefunden. Immer der Masse nach, dann klappt es schon. Ein Motto, an das ich mich noch öfter gehalten habe. Hier seht ihr einmal ein Bild vom Schlange stehen. Dieser Schlangen gab es mindestens drei. Als ich mich anstellte rechnete ich mit stundenlanger Wartezeit. Doch bis ich mein Band und mein Beutel hatte, war gerade mal eine halbe Stunde vergangen. Das Team an der Ausgabe war richtig flott!

  Tag II Donnerstag

Der erste offizielle Festival Tag
Etwas ist falsch, bemerke ich im Halbschlaf und werde ganz, ganz langsam wach. Kein Techno zu hören aber.. Verdammt! Das sind Regentropfen. Auf meinem Zelt. IN meinem Zelt. An den Seiten ist mein Zelt nass. Die Flaschen Selter liegen schon in einer Pfütze, mein Kissen und meine Decke sind an einigen Stellen feucht. [Man denke sich an dieser Stelle eine Menge Geschimpfe, meistens von Exkrementen handelnd und einem ganz bestimmten Wort, welches mit f beginnt] Aus den Nachbarzelten höre ich friedliches Schnarchen. Ich schätze, deren Zelte halten dicht.

Ich habe also alles ganz schnell in mein Auto geschmissen, mich selber hinterher. Und dann habe ich dort noch eine Stunde geschlafen. Beim nächsten Erwachen waren auch um mich herum alle wach, man war dabei zu frühstücken oder sich zu waschen (Ein Gruß an meine Nachbarn, ihr seit wirklich ein schöner Anblick am Morgen gewesen.). Und ich wäre in meinem Auto fast erstickt, denn urplötzlich war es warm. Die Sonne hatte schon am Morgen viel Kraft und ich kann meine Fenster nicht öffnen, die sind defekt. 

Ich hab mich angezogen, hatte keinen Hunger, hab das Dixie aufgesucht und bin dann langsam zum Festival Gelände gewandert. Das Infield war noch immer zu und die Bühnen noch immer beeindruckend groß. Ich hab ja versucht mal nur die Bühnen drauf zu bekommen, aber keine Chance, irgendwer lief mir immer vor das Fon.
Natürlich zog es mich, nach einem Bummel an den ganzen Ständen entlang, wieder ins Wackinger Village. Ich sah mir die Kämpfe an (wie gerne würde ich den Schwertkampf probieren, aber meine Kondition...), aß wieder lecker und hörte die Musik.
An diesem Punkt eine Kritik an die Veranstalter (werde ich auch noch in deren Umfrage anbringen): Vor der Wackinger Stage war ziemlich viel los, es gab also ein großes Interesse an den dort spielenden Bands, aber immer wenn auf der Black Metal Stage eine andere Band spielte (gefühlt vier mal so laut), dann konnte man im Village kaum noch die dort spielende Band hören. Vogelfrey haben schlicht keine Chance gegen Hammerfall anzuspielen. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich es nun so gut fand im Wackinger Village Hammerfall zu hören. Die hören sich geil an, keine Frage, aber ich wollte Vogelfrey....
Ich saß heute meistens im Angesicht dieses Kunstwerkes:
Wie man gut sehen kann, saßen dort viele Menschen herum und so hatte ich wieder eine Menge zu sehen. 
Diese Pommesgabel war mal ein Baum. Mitten auf einer Weide. Unten am Stamm sind Steine in den Boden eingelassen, ich schätze, sie sollen etwas Schutz bieten. Denn normalerweise stehen auf dieser Weide Kühe oder Pferde. Dann ist die Pommesgabel eine gute Kratzgelegenheit. Wenn aber die Metalheads Wacken erobern, dann ist es ein beliebtes Fotomotiv. Meistens stehen diese Menschen vor dem Stamm, deuten mit einer Hand nach oben zum Bullhead, schreien "WACKÖÖÖN!" und zeigen mit der anderen Hand auch eine Pommesgabel. Ich hatte erst überlegt ein Selfie zu machen, aber ich fand mich Donnerstag einfach nur doof und überhaupt nicht fotogen, also hab ich es gelassen.



Am Abend wurde es wieder gemütlich, ich saß auf den Boden, schaute zur Bühne, sang mit und fühlte mich gut und schlecht zugleich.
Als ich dann später im Auto lag, denn dem Zelt traute ich nun nicht mehr, erwog ich nach Hause zu fahren und das Festival einfach sein zu lassen. Ich konnte ja nicht so mitmachen, wie ich gerne wollte, hatte zu dem Zeitpunkt schon schmerzende Blasen an den Füßen und war zwei mal übel angepöbelt worden. Ja, 99,999999% der Metalheads und der Touris* (und ich bin selber einer) sind total tolerant und freundlich. Aber wie überall gibt es auch beim W:O:A die anderen. Ich wurde als "Du bist so hässlich" angegröhlt und als ich, dank des Staubes, ständig nieste und Nase schnaubte, wurde ich aufgefordert "Geh sterben Alte!". Auch nett der Kommentar einer anderen Besucherin, als ich mich vom Boden erhob "Boah, jetzt muss ich den fetten Arsch sehen." Das tat weh. Aber es gab auch andere Begegnungen, noch am selben Tag. Ich bin mehrfach angesprochen worden, ob ich Spaß habe, glücklich sei oder ein Bier trinken wolle. Letzteres habe ich immer verneint, ich mag nun mal kein Bier. 
Wie auch immer, ich schlief ein, diesmal ganz ohne Techno sondern zu den Klängen von Metallica, Der andere Nachbar hat halt Geschmack!

Tag III Freitag

Ich muss duschen.
Ein langes hin und her überlegen, nach dem ich wach geworden war. Dusche ich auf dem Platz? Gehe ich zum Bauern rüber? Fahre ich nach Hause? Ich entschloss mich zu letzterem. Ging zu Hause duschen, zog mich um, fuhr mit meiner Tochter noch mal einkaufen und kehrte dann nach Wacken zurück. Und irgendwas hatte sich geändert. Ich hatte meinen Frieden mit mir gemacht. Gut, dann kann ich eben nicht in der Menschenmasse vor der Bühne sein. Dann kann ich eben nicht stundenlang tanzen. Aber ich kann trotzdem die Musik hören und ich kann mir alles ansehen. Ab jetzt war das Gefühl kein "ich will dazu gehören" sondern ein "ich bin dabei".
Natürlich war ich wieder im Wackinger Village, aber dann verbrachte ich die meiste Zeit hier:
Auf die Leinwand wurden alle Konzerte der True Metal und Black Metal Stages übertragen. Ich konnte also die Konzerte sehen und hatte es relativ gemütlich. Ach ja, fürs nächste Jahr brauche ich eine Decke mit Isolation zum Boden und ein kleines Kissen. *fg*

Ich war aber auch bei der Party Stage. Santiano schauen. Die waren gut. Hat richtig Spaß gemacht, auch wenn ich kaum eines ihrer Lieder kannte.
Auch zu Saltatio Mortis war ich wieder im Infield vor der Party Stage. Da kannte ich dann tatsächlich fast alle Lieder und konnte mit singen. ABER: Ich mag SaMo lieber auf einer kleinen Bühne. Ich beobachte doch den Lasterbalk so gerne und das war leider gar nicht möglich. Außerdem mag ich noch dazu das Mittelaltergedudel lieber als das rein rockige. 
Außerdem habe ich auf der Leinwand die Konzerte von Apocalyptica with orchestra (Soooo geil!), Motörhead (kult, eh, und endgeil) und Slayer gesehen. Nach SaMo bin ich zurück zum Zeltplatz. Ich war total müde!

Tag IV Samstag

Der letzte Tag W:O:A

Der letzte Tag bricht also an. Ich wanderte diesen Tag zwischen Wackinger Village, Infield und Leinwand hin und her. Und fühlte mich soooo gut. Hey, ich bin in Wacken, ich habe Slayer und Motörhead gesehen, habe noch ein paar Euros in der Tasche und kann den Tag einfach genießen. Und das tu ich. 
Mr. Hurley und die Pulveraffen höre ich nebenbei, während ich esse. Bei Impius Mundi sitze ich am Met-Schiff angelehnt und höre zu. Und schlafe vielleicht auch mal ein. Dann kommen Ye banished Privateers und ich bin so was von wach. Die gefallen mir! Pampatut kenne ich ja nun schon, deshalb mache ich mich mal auf die Suche nach etwas anderer Unterhaltung und finde sie in einer Kampfvorführung. Außerdem schaue ich mir die Wasteland Warriors noch mal genauer an. Bisher hatte ich sie nur mal gesehen, wenn sie gegen Abend mit ihren Gefährten durch das Village gefahren sind (leider habe ich davon keine brauchbaren Fotos). Sehen aus, als kämen sie aus einem Film. Inzwischen weiß ich, dass als Grundlage wohl ein PC-Game diente.


Die berühmten Bullheads gibt es an mehreren Plätzen, dies ist der im Wasteland. Der Bullhead bei den Hauptbühnen ist schon beeindruckend, wenn er dann brennt, aber dieses Exemplar ist auch nicht schlecht.

Den brennenden Bullhead abzulichten ist mir nicht gelungen, dazu ist meine Streichelfonkamera wohl zu schlecht. Aber davon gibt es sicher auch massig Bilder im Netz zu finden.

Ich verließ das Wackinger Village nach einem letzten Rundgang und begab mich zur Leinwand.

Emperor sah ich und weiß eigentlich nur noch, dass ich sie gesehen habe. Sie hinterließen also keinen großen Eindruck. Aber dann. Amon Amarth. Ich bin ja kein Metalhead im eigentlichen Sinne sondern eher der rockige, aber ansonten milde Mittelalterfreak. Aber diese Band hat mich hin weg gefegt. Nein, ich kann keinen einzigen Titel benennen, aber ich war gebannt. Und entsetzt als die Zeit der Band auf der Bühne vorbei war. HEY! Die haben gerade erst angefangen! Ein Blick zu meinen Sitznachbarn verriet mir, dass ich nicht alleine mit dem "ich will mehr!" Gefühl war. Doch dann kam Megadeath. Ich weiß nichts über die Band, kann nicht beurteilen, ob andere Auftritte besser waren als dieser, aber diesen fand ich gut.
Avantasia kam danach. Metal-Oper, so sagte einer hinter mir und ja, so kam es mir auch vor. Es waren einige andere Sänger mit auf der Bühne, deren Gesichter ich alle kannte, aber mal wieder sind mir sämtliche Namen entfallen. Bis auf einen: Michael Kiske. Was für eine hammergeile Stimme. Gänsehautalarm. Allerdings erzählte der Frontmann ziemlich viel Blödsinn. Es standen NICHT 75.000 oder gar 100.000 Menschen vor der Bühne. Zum einen saßen viele Menschen mit mir vor der Leinwand und zum anderen waren eine ganze Menge von Menschen auf dem Geländer und den Campgrounds am Feiern. Aber das Infield war schon recht voll. Das bestreite ich auch gar nicht. Und die Show war geil. Aber dem ehemaligen Mr. Big-Sänger hätte man nach jedem Lied besser das Mikro ausgestellt. Der hat auch nur Dummfug geschnackt. Der wurde mir immer unsympathischer. Was schon ein kleines Drama ist, denn ich liebe Mr. Big. Einige meiner schönsten Erinnerungen an die Zeit bei meinem Vater haben mit Liedern von der Band zu tun.
Nach Mitternacht war dann Kreator dran und ich war saumüde. Ich suchte  mir ein Plätzchen am Rande und ... schlief beim wahrscheinlich größten Krach des Festivals erst mal eine viertel Stunde. Aber was ich gesehen und gehört habe, war mitreißend. Ich habe mich beim minimalen Headbangen in hoher Geschwindigkeit erwischt. Ich hab es unbewusst getan. Muss ein amüsanter Anblick gewesen sein.
Noch während Kreator spielten habe ich mich auf den Weg ins Infield gemacht und kam gerade so an, dass ich Van Canto auch noch ein paar Lieder live sah und hörte.
Der Abschied der Veranstalter habe ich dann auch mitbekommen und war wieder mal amüsiert darüber, dass Menschen auf der Hauptbühne wie Ameisen wirken.

ENDLICH war es so weit. Mein absoluter Höhepunkt. SCHANDMAUL!
Ich habe sie gesehen. Ich habe sie gehört. Ich war zwar nicht mitten in der Menge aber doch seitlich so nahe dran, dass ich sie erkennen konnte auf der Bühne. Sie spielten.
Das Teufelsweib. Ich hätte heulen können. Das verstehen sicher nur wenige, aber für mich ist dieses Lied eine große Liebeserklärung an einen meiner Chars in meinem Spiel. Meine Isaja war ein Teufelsweib. Und dieses Lied wurde ihr zu Ehren häufiger gespielt. Und wenn ich an Isaja denke, dann ist der Sprung zu Jan nicht mehr weit. Na und da heule ich dann. Die Liebe... die niemals erfüllt sein wird. Aber seit Jahren nicht tot zu kriegen ist, egal wie sehr ich mich bemühe. Sogar sterben lassen habe ich meine Isaja um von Jan los zu kommen. Eine lange, traurige und für einige sicher auch alberne Geschichte. Wenn sich RL und RK so weit vermischen, wie in diesem Fall, wird es schwierig. Aber das ist ja jetzt nicht Thema.
Also zurück zu Schandmaul. Das Teufelsweib ist verklungen und es kommen andere Lieder. Ich feiere mit. Bin voll dabei. Der Teufel hat den Schnaps gemacht. Ich gröhle mit. Und tanze. Scheißegal wie es aussieht und was die Leute denken. Ich bin quasi weg. In meiner eigenen Welt. Walpurgisnacht. Noch so ein Lied wo ich mit muss. Dann... Dein Anblick. Tränen im Gesicht und doch singe ich mit.  Schließlich kommt Bunt statt braun. Ich singe mit, ich wippe und johle. Ich will eine bunte Welt in der jeder Platz hat. In der die Scheiße von Fremdenhass keinen Platz hat, wo jeder Glaube gleich berechtigt ist und sich niemand seiner Andersartigkeit wegen fürchten muss. Utopie? Leider, aber muss ich deshalb aufhören mir eine solche Welt zu wünschen? Nein! Wenn man seine Wünsche und Träume der Realität anpasst, dann ist man doch innerlich schon so gut wie tot. Und ich habe mich lange nicht mehr so lebendig gefühlt wie in den Tagen von Wacken.

Wacken ist vorbei. Ich gehe vom Feld und trete auf einen Stein. Nicht das erste Mal, aber das erste Mal gefolgt von Schmerzen. Es wird sich heraus stellen, dass ich mir den Knöchel verstaucht habe. Aber aller Schmerz ist dieses Wochenende wert gewesen.

Mein Fazit

Ich hatte Zeit mir Gedanken zu machen, mehr als mir zum Teil lieb war. Ich habe gelernt, dass ich nicht anders sein kann, als ich bin. Aber ich habe auch gelernt, dass ich mit mir klar komme, selbst zwischen so vielen Menschen. Ich weiß jetzt, dass ich mehr davon will. Mehr raus in die Welt, weniger zu Hause sitzen. Denn auch das ist eine Beobachtung: ich brauche nicht viel. Ich habe gar nicht arg viel gegessen. Und hatte keinerlei Gelüste. Es gab ja auch keine Langeweile. 

Wacken ist geil. Und ich will wieder hin. Offiziell ist es schon ausverkauft. Aber ich habe ja erlebt, dass ich in der Woche direkt vor Wacken noch hätte Karten bekommen können, also mache ich mir da mal einfach keine Sorgen.

Sonntag, 3. August 2014

WACKEEEEEEEEEEN!! 2014 ist vorbei und ich war dabei.

Erst mal vorweg: Ich habe mir die Karte in einer persönlichen Krise gekauft, um etwas zu haben, auf das ich mich freuen kann und das nichts mit Kindern oder Ausbildung zu tun hat. Ich habe ein Jahr lang auf dieses Wochenende hin gefiebert.

In den kommenden Tagen will ich versuchen, hier ein paar meiner Eindrücke zu teilen.

Vorbereitung

Es gibt Menschen, die sind total planvoll. Ich bin voller Pläne und dabei bleibt es meistens auch.
Im August 2013 habe ich die Karte gekauft und gleich angefangen Pläne zu schmieden. Was brauche ich, was kann ich wann und wo besorgen? Eine Liste nach der anderen entstand und ich hatte große Freude daran.
Die ersten Termine für Anschaffungen kamen und gingen vorbei. Ich hatte keine Zeit, kein Geld, fand anderes gerade wichtiger. Sucht euch etwas aus. Außerdem hatte ich ja noch massig Zeit.
Inzwischen wurde es Juli und ich hatte nichts. Langsam wurde ich dann doch mal nervös. Und als ich dann mein Geld für August auf dem Konto hatte, wurde alles im Schnelldurchlauf erledigt. Was zu Lasten der Qualität ging. Zeit für Vergleiche hatte ich ja nun nicht mehr. 
Am Dienstag Abend packte ich meine Sachen. Und stellte fest, dass ich kaum etwas geeignetes hatte, was sich im Laufe des Wochenendes noch zum Problem entwickelte, doch davon an anderer Stelle mehr.
Mittwoch morgen wurde das Auto dann beladen und los ging es, zur Arbeit. Himmel, war ich den ganzen Tag nervös! So voller Vorfreude, mit einer Spur Angst.

Anreise

Wie sich eine Gegend verändert...
Das Gebiet rund um das Festival kenne ich gut. Zum einen liegt es gar nicht so weit entfernt (40 Minuten brauche ich dorthin, wenn ich mir Zeit lasse) und zum Anderen wohnt die Schwester meines Exmannes in einem der umliegenden und ans Festivalgelände grenzenden Dörfer. Aber: Wenn W:O:A ist, ist alles etwas anders. Und dann bin ich auch noch Neuling und völlig planlos. Ich brauchte von der Autobahnabfahrt (ich kam ja von meiner Arbeitsstelle und fand auf der BAB raus, dass mein Autochen 160km/h fährt ohne zu mucken...)bis zu meinem Standplatz fast eine Stunde. 
Ich landete auf dem Platz Q. Erst fand ich den Platz etwas doof, aber im Laufe der kommenden Tage, lernte ich die Vorteile zu schätzen. Selbst im Dunkeln war der Weg vom Festivalgelände zu meinem Standplatz leicht zu finden.

Tag 1

Zelt steht, die Nachbarn sind alle mit sich beschäftigt, ich geh auf Tour.
Erst mal bin ich beeindruckt von den Hauptbühnen. RIESIG! Das Infield war noch geschlossen und offiziell war das Festival ja auch noch nicht geöffnet. Ich wanderte ein wenig herum und landete, wie sollte es auch anders sein, im Wackinger Village. Eine Art Mittelalter-Markt und dann noch Wasteland, worunter ich mir erst mal nichts vorstellten konnte, auch dazu später mehr.
Ich bin also im Wackinger Village. Viele Händler sind dort und ich habe eine Menge zum Gucken. Erste Feststellung: Pelzmäntel mögen ja verpönt sein, aber Felle zu tragen, egal ob bei Mann oder Weib, scheint in Mode zu sein. Die bekommt man an mehreren Ständen und kosten zwischen 20 und 50 Euro. Rentier ist oft vertreten. Natürlich gibt es eine Menge Lederwaren *seufz* und Gewandung *doppelseufz* und letzteres sogar in meiner Größe, wie mir der charmante Händler versicherte. Aber ich wollte jetzt nicht so viel Geld ausgeben und außerdem möchte ich kein Gewand von der Stange, sondern es mir selber nähen. Irgendwann.
Ich bekam Hunger und kaufte mir einen Putenriesenspieß. Lecker! Die Marinade! Ich habe nicht heraus gefunden, was genau da alles drin ist, meine aber Honig geschmeckt zu haben (ich mag eigentlich keinen Honig) und .... ja keine Ahnung was, es war eine sehr interessante Mischung aus süß und scharf.
An diesem Abend sah ich auf der Wackinger Stage einige Bands:
Pampatut: Typisch Markt würde ich sagen. Freche Lieder, freche Sprüche und immer eine Spur zu deftig in der Wortwahl, inklusive Publikumsschelte mit einem Augenzwinkern. 
Dunkelschön: Auch irgendwie typisch. Mittelalterrock. Die Lieder gefielen mir gut, nur die Sängerin empfand ich als gekünstelt. Und vielleicht tu ich ihr damit unrecht.
Vogelfrey: Einfach geil. Mittelalterrock wie ich ihn mag. Und ich mag sie echt gerne anschauen.
Faun: Ich liebe sie! Und es tat mir so Leid für diese großartige Band, dass die Tontechnik versagte. Wir konnten teilweise kein Instrument sondern nur ein Dröhnen hören. Als es aber mal richtig zu hören gab, hatte ich den ersten "Wackenmoment" >Ich bin wirklich in Wacken! Ich höre und sehe Faun! Soo geil!< Ich war so gerührt, dass ich fast geheult habe. Leider kamen die Tonprobleme bald wieder und ich ging ziemlich genervt zurück zum Platz. Wobei ich fest stellte, dass ich ihn auch im Dunkeln gut finde.

Ich lag dann irgendwann in meinem Zelt. Das nur dank der von den Nachbarn geborgten Erdnägel, besser bekannt als Heringe, überhaupt noch stand. Ich wollte schlafen, so viele Eindrücke, ich war wie erschlagen. Und erlebte den ersten kleinen Aufreger: Da ist man auf einem Heavy Metall Festival. Ich rechne also mit jeder Menge Krach. Drumms, harte Gitarrenriffs... wäre alles kein Problem, aber was ertönt da auf meinem Zeltplatz? TECHNO! Ich fass es nicht! Und es macht mich aggressiv. Ich schlafe irgendwann mit Wut im Bauch und den Gedanken an umgedrehte Hälse ein. Techno kann ich nun mal nicht leiden.

Mal schauen ob ich schon Morgen mehr schreibe. Bis dann,