Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Montag, 31. März 2014

Happy

Kennt ihr doch sicher auch, dieses Lied zu dem alle Welt meint tanzen und sich dabei filmen zu müssen? Nun ist dieser Hype also auch in der Schleusenstadt angelangt und es hieß antreten zum drehen. Die ganze Stadt steht Kopf, ganz viele haben mitgemacht und natürlich auch ein paar Leute aus der Verwaltung. Ich auch. So semi-freiwillig.

Ich habe mich im Hintergrund gehalten. Aber wenn ihr irgendwann das Video seht, dann bin ich die dickste Frau im Video, die so komisch mit den Händen wackelt. *lacht*

Aber etwas ganz anderes hat mich gestern wirklich happy gemacht. Ich sitze auf meinem Bett und schaue aus dem Fenster. Es wurde gerade dämmrig. Da flog so ein kleines Wesen in einem Affenzahn zwischen meinem Fenster und der gegenüberliegenden Wand Kreise. Ungläubig war mein Blick. Normalerweise bekomme ich diese Flugbewegungen doch erst viel später im Jahr zu sehen. Aber nein, es war tatsächlich eine Fledermaus. Und wenn ich mich nicht irre, ist sie quasi meine Nachbarin, denn sie flog unter die Dachumrandung. Ich werde das weiter beobachten. Ich liebe Fledermäuse. Und ich schätze sie sehr, denn sie fressen Fliegen und Mücken. Beides Tierchen, die ich nicht sooo gerne in meiner Wohnung habe (und ich vergesse immer rechtzeitig die Fliegengitter vor die Fenster zu kleben).

Noch immer nicht ganz happy bin ich mit meiner Frisur. Jetzt ist sie noch kürzer, das passt auch, aber der Pony.... Ob ich jemals zufrieden sein werde? Na, vielleicht sieht ja nach der Dusche schon alles anders aus.
DUSCHE???!!! Verdammt! Ich hab vergessen die Waschmaschine mit den Handtüchern anzustellen. Ich habe hier zwei Handtuchdiebinnen wohnen. Immer wenn ich ein Handtuch brauche, sind alle weg und wo finde ich sie dann? Na klar, in den Zimmern der beiden Diebinnen. Grrrrrrrrrrrr.

Also, ich ärger jetzt meine Nachbarn und mach die Maschine noch an.

Sonntag, 30. März 2014

Wissenstests sind etwas feines

Vorhin bin ich auf der Seite eines großen Magazins auf einen Test gestoßen. Es ging um das Wissen wie man effektiv abnimmt. Ich habe diesen Test also spaßeshalber mitgemacht. Und wen wundert es, ich hatte fast die volle Punktzahl. Nur bei einer Frage lag ich laut Test daneben, was aber daran liegen kann, dass ich diese nach den "Theorien" von U.Pollmer beantwortet und nicht nach dem was man gemeinhin in Ernährungsberatungen hört und in Zeitschriften liest.

Dann kam die Auflösung und ich habe wirklich gelacht. Denn dort stand, dass ich wahrscheinlich sehr nah im Idealgewicht sein muss. HAHAHA! Weiter weg vom Idealgewicht als ich kann man kaum sein. Bin ich doch in den letzten Wochen noch dicker geworden.

Ach und die sieben Wochen ohne Schokolade sind grandios gescheitert. Das habe ich schon mal besser hin bekommen. Dieses Jahr ist aber so ganz anders als die Jahre zuvor.

Was ist das Fazit aus dem Wissenstest? Alles Wissen nützt nichts, wenn man es nicht anwenden kann. Wenn ich doch nur heraus finden könnte, was mich daran hindert.

Freitag, 28. März 2014

Schnipp-schnapp, Haare ab

Heute war es so weit. Seit einem halben Jahr denke ich schon so rum, dass ich lange Haare bei mir allmählich ätzend finde. Aber wirklich entscheiden für eine Kurzhaarfrisur konnte ich mich auch nicht. Gestern dann ist der endgültige Entschluss gefallen und heute saß ich dann beim Friseur.

Von etwas mehr als Schulter lang auf Kurzhaar.

Wie immer, wenn ich solche Schritte unternehmen, musste ich erst mal die Friseurin davon überzeugen, dass ich das auch wirklich will. Gut, sie hat mir nach der dritten Versicherung endlich geglaubt. Und dann wurde, nach der oberangenehmen Kopfmassage (ich wäre mal wieder fast eingeschlafen), die Schere angesetzt und es fiel eine Strähne nach der anderen zu Boden.

Im Salon sah es noch toll aus und ich war begeistert.

Jetzt bin ich zu Hause, habe die Frisur nun ein paar Stunden und muss sagen: Noch immer zu viel Haar! Ich habe doofe Locken, die auch noch total ungleichmäßig verteilt sind, und jetzt kräuseln sich die Haare so ätzend hinter den Ohren. Also werde ich Montag noch mal hingehen und nach schneiden lassen.
Morgen hat der Salon zwar auch auf, aber ich will mit meinen Töchtern und meiner Mama einen schönen Tag verleben. Wir fahren in die Stadt an der Stör, deren Namen immer wieder zu Verwirrungen führt. Itzeho-e, Itzhehö und wie wir hier sagen Itzeho. Geschrieben wird aber Itzehoe. Da gibt es eine tolle Pizzeria, wo wir essen gehen werden. Und ein paar ganz guter Läden, wo ich meinen Töchtern und vielleicht auch meiner Mutter etwas schönes kaufen kann. Und ich selber werde auch nicht zu kurz kommen.

Meinen Kindern habe ich ein Bild meiner neuen Frisur geschickt. Bisher keine Reaktion. Heute morgen drohten sie ja noch, nicht mit mir nach Itzehoe zu fahren, wenn ich mit kurzen Haaren wieder komme. *lacht* Mal sehen ob sie die Drohung wahr machen.

Auf ins Wochenende

Trischa

Montag, 24. März 2014

Begegnungen

Heute Morgen war ein besonderer Morgen. Irgendwie.
Ich bin im Sonnenschein zur Arbeit gegangen (gefühlte drei, tatsächlich aber 2,2 km). Es lag Nebel auf den Grasflächen. Das Gras selber war von Reif bedeckt und dann beschien die Sonne das alles noch. Ein magischer Anblick, ein Anblick, der meine Phantasie anregt. Bei dieser Mischung aus Nebel und Sonne scheint alles möglich. Es hätte mich ganz und gar nicht gewundert, wenn ein einbeiniger Pirat über den Deich gestiefelt gekommen wäre. Oder ein Einhorn. Oder Kobolde. Es kam aber kein Kobold, zumindest nicht ganz. Stattdessen sah ich wunderschöne, rote Eichhörnchen. Eines rannte direkt vor mir aus einem Gebüsch. Bis halb auf die Straße und drehte wieder um. Dabei zuckten die Ohren so witzig und der Schwanz schlug einen eleganten Boden. Ich glaube es gibt kein Tier, was so witzig und so elegant zur gleichen Zeit aussieht. Ich liebe Eichhörnchen. Schon als Kind war ich in der Marschenstadt im Stöfenpark und habe sie beobachtet. Ganz lange. Der Hund  meiner Oma, ein schwarzer Dackelmix namens Moritz, wollte sie immer jagen und zerrte an der Leine. Wie dem auch sei, ich sah noch zwei mal ein Eichhörnchen. Also es könnten drei gewesen sein, genauso gut aber immer das selbe Tierchen.

Und dann hörte ich auch wieder die gewohnten Vogelgeräusche. Tauben, Möwen, Wattvögel (die ich einfach nie unterscheiden kann und jetzt gerade zu faul bin um eine Suchmaschine zu bemühen) und natürlich Spatzen und Meisen. Aber keine Gänse. Ich hätte nie gedacht, wie sehr ich es genießen kann, keine Gänse mehr zu hören. Davon hatte ich in Bordesholm wirklich mehr als genug.

Auf dem Rückweg ist mir dann noch ein Tierchen begegnet, mit dem ich nicht gerechnet habe. Es gibt ja so Tiere, mit denen verbindet man etwas ganz bestimmtes. Mit diesem Tier verbinde ich flimmernde Sommertage nah am Wasser, am besten einem stehenden Gewässer. Und dann flirren sie riesig, außerirdisch scheinend und schimmernd umher. Gerne auch im Freibad. Erkannt? Ich meine Libellen. Heute flog eine an mir vorbei. Und es flimmerte nicht, so warm war es ja auch gar nicht. Aber es flog eine Libelle an mir vorbei. Ich weiß nicht, ob das normal ist oder nicht. Aber ich glaube, ich habe sie so früh zum ersten Mal bewusst gesehen.

Ich habe so viele Tiere in diesem Jahr schon gesehen. Rehe auf den Feldern, Hasen die sich gegenseitig jagen, einen schleichenden Fuchs. Aber die Eichhörnchen und die Libelle waren bisher am eindrucksvollsten.

Beobachtet das Leben um euch herum! Es wird nie langweilig.

Sonntag, 23. März 2014

Frühling ist toll!

Ich bin heute wach geworden und schaue zum Fenster. Es ist hell. Mehr noch, es scheint die Sonne. Da bringt das Aufstehen schon Freude. Ein sonniger Tagesbeginn hebt die Laune mehr, als alles andere. Zumindest bei mir.

Ich öffne die Vorhänge und sehe ein zartes Grün an den Bäumen und Büschen . Und ein Baum, von dem ich keine Ahnung habe, was das für einer ist, hat sogar schon weiße Blüten. Es ist so schön.

Einige Nachbargärten sind richtig bunt, so viele Blumen blühen dort schon. Unser Garten ist nicht so bunt, ich wohne ja in einer Wohnanlage mit mehreren Mehrfamilienhäusern und hier ist es schon ein Wunder, dass es überhaupt mehr gibt als immergrüne Hecken und Rasen.

Ich gärtner überhaupt nicht gerne und ich wohne auch ganz bewusst in einem Mehrfamilienhaus, weil ich eben keine Lust auf Gartenarbeit habe, aber ich schaue mir sehr gerne schöne Gärten an und freue mich auf die Tulpenblüte, denn in einem Garten in der Nähe blühen jedes Jahr wunderschöne Exemplare von klassisch bis modern. Auch von diesen Minitulpen gab es letztes Jahr sehr viele in diesem Garten und die Gartenbesitzerin erzählte mir, wie sehr sie Tulpen liebt und dass sie an Tulpenzwiebeln so schwer vorbei gehen kann, wie andere Frauen an Schuhen und Handtaschen.#

Meine Wetter-App behauptet übrigens, es würde hier heute den ganzen Tag regnen. Gestern auch schon und gestern war ein ähnlich schöner Tag wie der heutige verspricht zu werden. Da war ich sogar in meiner Sommerjacke einkaufen.

Genießt den Tag!

Trischa

Samstag, 22. März 2014

Nachwehen einer Scheidung

Es ist jetzt drei Jahre her, dass ich geschieden worden bin und die meiste Zeit denke ich nicht großartig daran. Gut, letztes Jahr während meines Aufenthaltes in der Tagesklinik dachte ich oft über meine Ehe nach und darüber, warum ich mich so schuldig gefühlt habe und warum niemand sonst meine Schuld sehen wollte.

Also in den letzten Monaten hatte ich nun wirklich anderes im Kopf.

Und dann kam ein großer Umschlag vom Amtsgericht. Als erstes dachte ich an mein Insolvenzverfahren, ebenfalls eine Nebenwirkung der Scheidung (Es gab eine Vereinbarung, dass der Exmann das Auto behält und dafür den Kredit bezahlt, nur hielt er sich da nach kurzer Zeit nicht mehr dran), und das da vielleicht was schief gelaufen sein könnte. Immerhin hat der zuständige Sachbearbeiter mehrfach gewechselt.

Ich öffnete den Umschlag und las was von Prozesskostenbeihilfe. Im ersten Moment konnte ich damit gar nichts anfangen. Dann fiel der Groschen in Pfennigen (kennt heute noch jemand Groschen und Pfennige?). Bei der Scheidung war ich ja noch viel ärmer als heute und entsprechend bekam ich Hilfe.

Heute habe ich mich also dem Papierkrieg gestellt. Tausende, zumindest gefühlt, Kopien angefertigt und gleich noch einen Begleitbrief geschrieben, weil ich sicherlich nicht alles richtig ausgefüllt habe. Es ist wirklich ein Irrglaube, dass Verwaltungsleute Formulare besser verstehen als Ottonormalbürger.

Nächste Woche kann ich es dann abschicken. Mal sehen welche Folgen es haben wird. Mich macht der Umgang mit dem Gericht immer so komisch nervös. Ist genauso, wie wenn man mit dem Auto unterwegs ist und plötzlich fährt die Polizei hinter einem.

Donnerstag, 20. März 2014

WUAH!

Urschrei. Einfach mal so. Ist mir nach.

Ich wollte schreiben. Und tat es dann auch. Und es wurde ein Jammerposting. Schon wieder. Dabei hab ich gar keinen wirklichen Grund zu jammern. Echt nicht!

OK, ich bin total müde, meine Lütte (14, sollte verboten werden dieses Alter, genau so wie 12, 13, 15.. ab 17 geht es angeblich wieder, mal schauen) treibt sich rum, ist nicht zu erreichen, vor einer Stunde hätte sie hier sein sollen. War so abgesprochen. Tja, ich reiche ihr den kleinen Finger (sie durfte bei dem tollen Wetter mal frei machen, von der Nachmittagsbetreuung, was bedeutet, dass sie jetzt noch Hausaufgaben machen muss), sie nimmt sich den ganzen Arm. Bis zur Schulter. Und noch ein Stück mehr. Während ich hier schreibe ist sie übrigens nach Hause gekommen. Boah!

Bin dann erst mal Kindlein falten....


Sonntag, 16. März 2014

Kurz erzählt

  • Prüfungswoche: Sie ist überstanden. Also die Woche, die Prüfungen noch nicht ganz. So eine Prüfungswoche kommt mir verdammt teuer. Oder mich? Egal. Meine Geldbörse ist ein trauriger, kalter, leerer Ort. Ich habe zwar Yoga gemacht und war auch spazieren, aber ich brauchte UNMENGEN an Schokolade. Ich weiß um die Dummheit dieser Angelegenheit, habe aber beschlossen, dass Prüfungszeit eine verdammt schlechte Zeit ist, sich solche Bedürfnisse zu verwehren. Ich hab zwar jetzt sicher einige Kilo mehr drauf, aber dafür bin ich nicht während einer Prüfung in Panik verfallen, habe meine Bücher und Unterlagen nicht aus dem Fenster geschmissen und Amok gelaufen bin ich auch nicht. Heute muss ich noch lernen und morgen dann die letzte schriftliche Prüfung ablegen.

  • Dinge von denen keiner was wissen will: Kennt ihr das? Ihr unterhaltet euch mit einer Freundin und es kommen die seltsamsten Themen auf? Dinge, über die man eigentlich nicht spricht, es jetzt aber trotzdem tut? Ich habe gleich zwei solche Freundinnen mit denen ich wirklich über die abwegigsten Dinge sprechen kann. Mit der Wiesenwutz kam ich auf das Thema Brustwarzen. Was vielleicht noch verständlich wäre, wenn wir stillende Mütter wären, die reden ja öfter mal darüber, sind wir aber nicht. Nein, wir sind einfach nur zwei dicke Frauen. Wobei die Wiesenwutz gar nicht mehr so arg dick ist und ich immer dicker werde (s.o.) aber unsere Brüste hängen und die Warzen zeigen zum Boden. "Sie können immer sehen wohin die Füße gehen." Und was machen wir Weiber, wenn wir unsere Brüste einpacken? Sie so drapieren, dass die Warzen schön nach vorne gucken und niemand auf den Gedanken kommt, dass unsere Brüste so sehr hängen. Wolltet ihr nicht wissen? Pech gehabt. *fieslach*

  • Frau und Technik: Hier bin ich ja für die PCs zuständig. War ich aber auch mit Mann schon. Nun ist es so, dass der alte Laptop noch XP hat. Und das Programm wird ja nun nicht mehr geupdatet ab demnächst. Aber der Laptop soll noch für einfache Sachen wie DVD schauen, Facebook und Youtube genutzt werden. Dafür aber ein neues Betriebssystem von Microsoft kaufen? Zumal die neuen Programme auf dem mehr als 5 Jahre alten Ding wahrscheinlich eh nicht laufen. Also was mach ich? Ich komme auf die glorreiche Idee Linux haben zu wollen. Tja... es hat bisher nicht geklappt und ich habe keine Nerven mehr. Nebenbei habe ich auf diesem Laptop hier, an dem ich gerade schreibe, einen Systemcheck durchführen lassen. Und das DAUERTE. Ewig! So nach etwa 8 Stunden/ 79% verlor ich die Geduld und ließ den CCleaner auch noch drüber laufen. Tja, die folgenden 21% dauerten keine 10 Minuten mehr. Was lerne ich draus? Erst putzen, dann checken! So mache ich es jetzt auch beim Netbook. Und irgendwann in der kommenden Woche auch am PC. Manchmal erschreckt es mich, wie viel Technikkram wir hier haben. Aber dafür hat der Flachbildfernseher nur eine kleine Diagonale... Gleicht das Klischee vom technisch hochgerüsteten aber ansonsten etwas minderbemittelten AlG II Haushalt wohl wieder aus? 

Ich wollte noch mehr erzählen, hab aber vergessen was. Mein Hirn ist derzeit prüfungsbedingt etwas überfordert. Alltagskram wird schnell beiseite geschoben. Und nicht nur der. Alles ist auf die Prüfung fokussiert. Finanzen, Kosten-Leistungsrechnung.... Hilfe! Wie gut, dass ich danach noch zwei Tage frei habe. Diese Tage brauche ich wahrscheinlich auch, um wieder etwas runter zu kommen. Danach geht es wieder ins Rathaus. Wird sicher komisch nach so langer Zeit.

Trischa

Montag, 10. März 2014

Prüfungswoche

Heute beginnt die letzte Woche im Internat. Ab Mittwoch werden die schriftlichen Prüfungen geschrieben. Ich bin etwas aufgeregt. Ich meine, ich habe sogar in meinem "Selbstgängerfach" Staatsrecht nur ein ausreichend bekommen im schriftlichen Leistungsnachweis, und wenn das schon so daneben geht, wie wird das dann erst in den anderen Fächern? (Und weil ich ein wenig angeben muss: Im Mündlichen habe ich 15 Punkte, d.h. volle Punktzahl und damit ein Sehr gut)

Soll ich mich von meinem Ziel, ein 12-Punkte-Zeugnis zu erreichen, verabschieden? Und noch wichtiger: Habe ich mein Bestes gegeben? Im Unterricht: Ja! In den Klausuren: teils - teils. Ich war oft zu aufgeregt, zu unvorbereitet, zu sehr davon überzeugt, dass ich im richtigen Moment schon alles wissen würde, nur kam der Moment nicht.

Es bleiben noch zwei Tage. Bereite ich mich diesmal besser vor? KANN ich mich besser vorbereiten?

Ich befürchte, ich bin ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es wichtig ist Lernen zu lernen. Ich habe nie gelernt, wie ich am besten lerne, welche Methoden es gibt... manche Dinge habe ich zufällig entdeckt. Einiges in den letzten Jahren erarbeitet. Aber optimal ist das alles nicht. Ich arbeite mit einer von mir abgewandelten Form der Mindmap, mit Karteikarten, aber vor allem lese ich immer noch und zwar laut. Ich führe auch Selbstgespräche. Vieles bleibt dann hängen. Einiges will aber partout nicht im Kopf bleiben. Paragraphenketten zum Beispiel.

Ich versuche mich damit zu trösten, dass vor mir schon viele andere Leute diese Prüfungen abgelegt haben. Und das ich genug Leute kenne, die nur ein Ausreichend haben und dennoch eine gute Stelle haben.

Es wird schon...

Trischa

Samstag, 8. März 2014

[Schlimmstmögliches Schimpfwort hierher denken]

Alle Vorsätze umgerannt. Nichts geht mehr. Ich liege am Boden, ach was sag ich, unter dem Boden.

Ich war noch nie so ekelhaft und hart zu meinen Kindern. Ich bin explodiert und meine Kinder sind die Opfer, von denen man in keiner Zeitung etwas lesen wird, niemand wird für sie ein Spendenkonto einrichten, wahrscheinlich werden viele nicht mal mit ihnen Mitleid haben. Ich hab es. Jetzt. Wo ich wieder klar denken kann. Aber vorher...

Gestern kam ich gut gelaunt nach Hause. Das Wetter ist frühlingshaft. Ich habe dem Dozenten zwei Freistunden abgequatscht, für mich und meine Mitschüler aus meinen Kreis. Entsprechend früh war ich dann auch zu hause. Tja.. und dann wünschte ich mir schon, ich wäre nicht zu Hause. Lieber wieder in dem winzigen Zimmer im Internat, wo es sauber und ordentlich ist. HIER sah es nämlich alles andere als sauber und ordentlich aus.

Kein Problem, man kann ja aufräumen- morgen.

Ich ging dann heute morgen einkaufen, schrubbte danach das Bad und begann zu lernen Zwischendurch belud ich die Waschmaschine. Tochter 1 schlief noch, Tochter 2 war bei einer Freundin. Irgendwann weckte ich die Große und bat die Kleine telefonisch nach Hause zu kommen. Chaos beseitigen. Nun, sie kam und die Große räumte auch auf. Ich setzte meine Lernerei fort. Drei Abschlussprüfungen in der nächsten Woche, wobei die erste aus drei Teilen besteht: Privatrecht, Staatsrecht und Wirtschaft. Ich hab also noch ein ziemliches Pensum vor mir und leider, leider gibt es bei den Prüfungen auch Gebiete, wo nur noch auswendig lernen hilft, was ich nicht gut kann.

Da ich mich in mein Zimmer zurück gezogen hatte, sah ich die Ergebnisse der Kinder also nicht. Sie kamen, sagten, sie seien fertig und ich nahm es so hin. War ja am Lernen.
Meine Wäsche war dann irgendwann auch fertig und wollte aufgehängt werden. Ich sah also nun die Küche und das Wohnzimmer und sie waren eben nicht sauber- nicht mal halbwegs aufgeräumt. Und in dem Moment war mir alles zu viel. Die Ausbildung, die körperlichen Beeinträchtigungen, das Chaos, der Dreck... ich bin explodiert. Habe herum geschrien, habe beleidigt. Es war grausam.

Danach habe ich gefressen. Die Schokolade, die eigentlich für meine Mädchen gedacht war. Die ich eigentlich nicht hatte essen wollen, vorher.

Meine Kinder sind sauer, verstört, verletzt und sie lassen es mich spüren. Sie schweigen mich an. So wie es schon ihr Vater immer gut konnte. Ich ertrage vieles. Angeschrien zu werden, Debatten über Stunden... Aber kein Schweigen. Ich leide. Und denke, ich habe es verdient, dass sie mich nun leiden lassen.

Heute ist ein Tag, an dem ich flüchten will. Weit, weit weg. Ins Nichts.

Aber ich bleibe, ich halte stand. Ich ziehe durch und ich hoffe auf die Zukunft. Ein solcher Tag kann doch nicht alles kaputt machen. Oder?

Donnerstag, 6. März 2014

7 Wochen ohne... oder lieber mit?

Gestern war bekanntermaßen Aschermittwoch. 
Damit beginnt die Fastenzeit. Nun bin ich ja nicht katholisch sondern evangelisch-lutherisch und Luther war ein Genussmensch, so sagt man. Weiter sagt man, er habe sich dagegen verwahrt, dass Menschen auf Nahrung verzichten sollten. (Bin aber gerade zu faul nach Quellenangaben zu suchen).
Trotzdem tut es ja mal gut, Gewohnheiten zu hinterfragen, etwas zu ändern, wenn man meint, eine Änderung sei nötig.

Ich brauche dringend ein paar Änderungen!
Nicht, dass mein Leben gerade langweilig ist. Ich soll mich für eine Stelle entscheiden, warte auf eine Reaktion auf meine Bewerbung beim Kreis... also spannend ist es gerade schon. Dazu kommt die Tatsache, dass in der kommenden Woche die schriftlichen Abschlussprüfungen beginnen.

Mein Problem ist, dass sich hier im Internat so einige schlechte Angewohnheiten wieder eingeschlichen haben. Nicht ganz so schlimm, wie vor einigen Jahren, aber schlimm genug um mich zu sorgen. Ich sag nur: 600g Schokolade. An einem Tag! Und das mal eben so nebenbei. Druck nieder fressen. ICH WILL DAS NICHT!!!! Hinterher habe ich nicht nur Bauchschmerzen, sondern auch noch ein schlechtes Gewissen. Und mein Klugscheißer-Ich ist penetrant am Vorhaltungen machen. Nein Leute, dass ist nicht schön. Denn durch das schlechte Gewissen entsteht wieder Druck und dann... ein Kreislauf, der sich mit Yoga zwar verlangsamen aber nicht stoppen lässt.

Nun bin ich ein Mensch, der eher mit Komplettverzicht klar kommt, als mit geringen Mengen. Die Logik sagt mir, dass nichts besser schmeckt, nur weil ich viel davon esse. Mein Ich-weiss-nicht-was will aber immer und immer mehr, wenn ich erst mal angefangen habe. Folglich gibt es jetzt 7 Wochen ohne Schokolade. (Und ich schummel natürlich: Kakao gibt es trotzdem, Kuchen auch, aber nur selbst gebacken)

Die evangelischen Kirchen haben als Motto für die diesjährige Fastenzeit: 7 Wochen ohne falsche Gewissheiten. Selber denken ist also gefordert und genau das versuche ich gerade. Mir kam in der trunkenen Nacht zu Dienstag der Gedanke, dass ich mich gerne halbieren würde, also das Gewicht, nicht den Körper *g*. Nicht würde, der Gedanke schoss mir durch den Kopf. Nicht nur einmal sondern immer wieder: ICH halbiere mich. Kein hätte, könnte, versuche... Ich tus. Und ich war mir in dem Moment absolut sicher. War, jetzt bin ich es schon nicht mehr. All mein Wissen über Ernährung, all die mir bekannten Geschichten von Abnehmerfolgen sind für mich nicht umsetzbar. 

AUSREDE! Ja, ich höre schon, wie es geschrien wird. Aber es ist so. Rohkost und Salate vertrage ich so gut wie gar nicht, selbst das nicht, was mir wirklich schmeckt. Mal ehrlich, eine Minute Geschmack gegen eine Stunde Schmerz. Das ist kein Geschmack der Welt wert. Auch nicht frische Möhren, die ich roh eigentlich liebe. Eisbergsalat und Gurken stehen mir nach dem Essen bis zum Hals, schnüren mir den Hals geradezu zu und ich habe jedes mal das Gefühl zu ersticken oder mich erbrechen zu müssen (Was ich mehr als alles andere hasse! Niemals könnte ich freiwillig erbrechen.) Die Liste ist zum einen noch fortsetzbar, zum anderen wandelt sie sich auch ständig. Versteht also genannte Nahrungsmittel  nur als Beispiel für viele.
Ich liebe Brötchen, esse ungern Brot. Ich kann mir nicht vorstellen auf Brötchen, Kartoffeln, Reis und Nudeln zu verzichten. Genauso wenig auf Fleisch. Mir reicht oft ein Putenschnitzel, scharf gewürzt. Da brauch ich nichts anderes zu. Und dann kann ich wieder tagelang kein Fleisch sehen, nicht mal riechen. Ich bin hochgradig gestört in meinem Essverhalten. Hier im Internat merke ich es auch. Ich muss ja nicht kochen und lasse mich auch gerne bekochen, aber heute war wieder so ein Tag, wo ich kaum etwas essen konnte, denn es roch so sehr nach essen, dass mir schlecht wurde. 
Also wie sollte ich mich nun halbieren können? Ich habe noch keine Idee, außer der, dass ich keine Diät im klassischen Sinne machen werde, dass ich keine Kalorien oder Fettanteile zählen werde (beides habe ich jahrelang gemacht, der Effekt war immer nur kurzfristig)

Bin ich irgendwie abgekommen vom Thema? Nein. Denn das selber denken beinhaltet eben auch, dass ich nur auf mich höre und nicht darauf, was andere für richtig befinden und empfehlen. Der einzige Mensch der meinen Körper kennt, bin ich selber. Nur ich kann beobachten, wie ich die Nahrung vertrage. Genau damit habe ich angefangen:

  • 7 Wochen ohne Schokolade
  • 7 Wochen mich selbst beobachten
  • 7 Wochen mit (mehr) Yoga
Und in 7 Wochen, an Ostern, werde ich eine Bilanz ziehen und schauen, welche Erkenntnisse ich über mich selber gewonnen habe. Es kann genauso gut sein, dass ich in 7 Wochen wieder aktiv beschließe, so zu leben, wie ich jetzt bin und einfach das Leben so hinzunehmen, wie es ist. Diese Entscheidung traf ich vor einigen Jahren schon mal und es ging mir damit deutlich besser als in den Jahren der Selbstanklage und des scheinbaren Versagens.

Dienstag, 4. März 2014

Nüchtern....wird manchmal überschätzt

Wir haben heute getrunken. Nichts besonderes? Man trinkt doch jeden Tag? KLAR! Aber nicht so.

Alkohol trinke ich nicht jeden Tag, nicht mal jede Woche, nicht mal zu jedem Festtag.
Trotzdem war es *aufdieUhrschau* gestern so weit. Alle Klausuren sind geschrieben, es liegen "nur noch" die schriftlichen Abschlussprüfungen vor uns. Uns war einfach danach einen besonderen Schlusspunkt zu setzen.

Ich habe eine Menge getrunken. 
3 Wodka-O-Saft (harte Mischungen)
1 Cola-Korn  (sehr großzügige Mischung)
2 Wodka-O (Kneipen-Mischung)
1 Tequila

Puh, das liest sich für mich echt heftig. Ich habe gespürt, wie ich Hemmungen verlor. Wie ich mich veränderte. Ich spürte, wie Worte aus mir raus wollten, die ich nicht aussprechen wollte. Und ich spürte Bedürfnisse, die ich mir eigentlich nicht mehr gestatte wahrzunehmen.

Ich habe hemmungslos gelacht. Mir schmerzt der Bauch. 
Ich war zu laut. Zu drastisch. Zu offen. Glaub ich.

Ich hatte den besten Abend seit langem! Ich habe zwei meiner Mitschüler auf eine andere Weise kennen gelernt. Ich gestehe, ich hatte immer ein wenig den Blick von oben auf sie herab, wegen der Trinkgewohnheiten. Heute sah ich aber zwei junge Männer, die einander verdammt gern haben, die offen sind, für andere Menschen, die von Vorurteilen scheinbar nicht abgehalten werden. 

Danke Jungs!
Ich hoffe nur, dass ich nicht zu zutraulich wurde.
Und ich merke, dass es mir gerade sehr, sehr fehlt in den Arm genommen zu werden.
Und das ich immer noch nicht in der Lage bin darum zu bitten, weil ich mich mal wieder unzumutbar finde.

Jetzt bleibt mir noch zu hoffen, dass es mir nachher nicht allzu schlecht geht, dass ich nichts gesagt habe, was ich morgen bereue, dass ich kein heulendes Elend werde....

Trunkene Grüße
Trischa

Sonntag, 2. März 2014

Freude machen

Das Verhältnis zu meiner Mama war nicht immer das Beste, ist es auch heute nicht. 
Wir ticken sehr unterschiedlich, empfinden sehr unterschiedlich und manchmal kommt es mir vor, als würden wir auch unterschiedliche Sprachen sprechen.
Andererseits sind wir füreinander da. Wenn ich meiner Mutter helfen kann, dann tue ich es.
Wenn sie mir helfen kann, dann tut sie es genauso. Und seit Beginn meiner Ausbildung brauche ich sie ja öfter. So wie aktuell. Sie kümmert sich um meine Kinder, damit ich am Lehrgang teilnehmen kann und mir nicht die ganze Zeit Sorgen machen muss.

Gestern nun ist sie auch noch mit mir einkaufen gewesen. 
Wir waren dann in einem Ramschladen zum stöbern, manchmal muss auch so etwas einfach sein. Und dort fand sie eine Maske. Eine venezianische Karnevalsmaske mit Schellen. Und sie war hin und weg. Meine Mutter liebt den Rosenmontag und nimmt seit Jahren am Straßenkarneval statt. Und weil ich das alles weiß, habe ich die Maske für sie gekauft. Einfach so. Und sie hat sich so sehr gefreut, dass ich mich auch gefreut habe. Ihr eine Freude zu machen ist manchmal so leicht. 


Einen schönen Sonntag!
Trischa