Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Mittwoch, 24. September 2014

Es ist kaum zu fassen

Ich war ja vor dem Gespräch wegen der Stelle so aufgeregt, dass ich Bauchschmerzen bekam.
Im Gespräch war mir immer noch übel und ich dachte schon während des Redens, dass ich Blödsinn sage. Ich fuhr also nach Hause mit dem Gedanken: Das wird nichts.

Gestern Morgen traf ich dann die andere Kollegin, die sich auch auf diese Stelle beworben hatte und sie meinte gleich, dass sie es mir von Herzen wünsche, dass ich die Stelle bekäme, sie wisse ja, wie sehr mich dieses Sachgebiet interessiert. Ich war baff. Eben weil ich genau diese Stelle (noch dazu in meinem Heimatort, was ich aber erst fast am Ende des Gespräches erfuhr) sooo sehr haben wollte, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte, dass es ihr anders gehen könnte.

Dann kam die Fachbereichssitzung und im Anschluss die Fachdienstsitzung. Es wurde 14 Uhr. Da sollte ich eigentlich anrufen und erfragen, ob ich die Stelle bekomme. Endlich war auch die zweite Sitzung zu Ende und ich konnte telefonieren. Nur erreichte ich den Fachdienstleiter einfach nicht. Grrrrrrrrrrr! Stattdessen bekam ich eine Email von meiner Kollegin. Sie gratulierte mir! Gut, ich wusste jetzt, dass sie die Stelle nicht hat, aber was, wenn man beschlossen hatte lieber noch mal extern auszuschreiben? Ich war ein nervliches Wrack als mein Telefon klingelte und der Fachdienstleier dran war. "Wir haben uns für Sie entschieden. Wir freuen uns schon auf die Zusammenarbeit. Von Ihnen haben wir den Eindruck, dass sie engagiert sind, aber auch auf sich aufpassen können. Sie wirken sehr kompetent und vor allem authentisch. Wenn es nach mir ginge, würden sie sofort zu uns kommen." Ach ich war soooo gerührt, habe mich so sehr gefreut. Ich werde wahnsinnig!

Nun müssen die Chefs klären, wann ich wechsle. Mein jetziger Fachdienstleiter möchte mich noch eine ganze Weile behalten. Der neue Fachdienstleiter aber so schnell wie möglich haben. Ich habe ein sehr albernes Kopfkino in dieser Angelegenheit und muss immer wieder grinsen.

Die Stelle bedeutet noch mal zwei Jahre so etwas wie Sicherheit. Zwei Jahre mit recht gutem Verdienst und das ganze vor Ort. Es wird mir gut tun, klar, aber vor allem meiner jüngeren Tochter. Sie ist dann am Morgen nicht mehr alleine und wir haben Zeit gemeinsam zu frühstücken.

Hab ich schon erwähnt, dass ich durch mein Büro getanzt bin? :D

Und was noch beachtlich ist: Dreimal habe ich etwas wirklich gewollt
- die Ausbildungsstelle
-die Stelle beim Kreis
-die neue Stelle beim Kreis
und ich habe alles drei bekommen. Vielleicht sollte ich wirklich endlich mal anerkennen, dass ich gut bin, dass ich gut rüber komme, dass mein Selbstbild dringend korrigiert werden muss.

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