Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Samstag, 20. Dezember 2014

Lebensqualität

Innerhalb weniger Wochen ist meine Lebensqualität massiv gesunken.
Ich spüre jetzt, dass ich tatsächlich chronisch krank bin.
Die Schuppenflechte ärgert mich an manchen Tagen sehr.
Von der Schilddrüsenunterfunktion merke ich zum Glück wenig. Wenn ich daran denke, wie meine Tochter am Anfang der Medikamenteneinnahme litt, bin ich dankbar, davon bisher verschont worden zu sein. Allerdings ist noch fraglich, ob ich schon bei der richtigen Dosierung bin.
Und nun kommt noch etwas dazu. Arthrose. Mit Mitte 30. Schmerzen. Nicht nur bei oder nach Belastung, sondern beinahe ständig und auch in Ruhe. Meine Beweglichkeit, die mir immer so wichtig war, ist eingeschränkt. Das macht mich fertig. 
 
In den letzten Tagen habe ich mich häufiger gefragt, wie ich so leben soll. Kann ich das?
Ich suche im Internet nach Antworten.Und finde keine. Unheilbar. Künstliche Gelenke. Vielleicht Linderung durch Bewegung und Ernährung. 
 
Ich werde in den nächsten Wochen wohl noch einige Male den Arzt aufsuchen müssen. Verschiedene Ärzte. Ich weiß, was ich hören werde. Gewicht senken. 
 
Ich versuch es. Jeden Tag aufs Neue. Aber gerade die Schmerzen der letzten Tage hat wieder mal gezeigt, dass Essen für mich mehr ist als Nahrungsaufnahme. 
 
Die nächsten zwei Wochen wird nicht viel passieren. Die Feiertage stehen vor der Tür. 
Dann beginnt das neue Jahr. 
 
Eigentlich habe ich am Ende des Jahres immer so eine Vorfreude auf das neue Jahr. Neue Chancen. Ein fast leerer Kalender, der mit Ereignissen gefüllt werden will. 
Das ist anders. Ich habe Angst vor dem neuen Jahr. Angst, dass es nun gesundheitlich nur noch bergab gehen wird. 
 
 
 
Es ist Samstag Abend, es ist "spät" und ich bin wieder mal alleine. Vielleicht ist es nur eines der Samstagstiefs, die ich in den letzten Jahren so oft hatte. Vielleicht sieht morgen wieder alles weniger dunkel aus. Ich hoffe....

3 Kommentare:

  1. Liebe Trischa, ich kann Dir da gut nachfühlen, bin auch eine von denen, die mit 37 schon ein paar chronische Krankheiten haben. Es ist nicht immer einfach, das zu akzeptieren.

    Deine Angst, es könnte nur noch Berg ab gehen, kann ich verstehen, aber dem wird bestimmt nicht so sein. Oft dauert es eine Zeit, bis man die richtige Medikation gefunden hat und dann geht es auch wieder Berg auf.

    Ich drücke Dir die Daumen, dass es Dir bald wieder besser geht und dass es mit der Abnahme im neuen Jahr auch klappt.

    Liebe Grüsse

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    1. Liebe Clara,

      ich danke dir für deine aufbauenden Worte.
      Heute scheint die Sonne und gleich habe ich wieder etwas mehr Mut und auch Wut in mir. Ich lasse mich nicht unterkriegen. Zumindest nicht auf Dauer. ;-) Aber schwache Momente, die sind erlaubt und müssen auch mal zugelassen werden, denke ich.

      Einen schönen vierten Advent
      (Die Geschichte mit deinem Neffen hat mich sehr gerührt)

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    2. Schwache Momente müssen sogar sein, behaupte ich. Aus ihnen erwächst so manche Stärke ;-) Geniesse Deinen Mut und möge Dir die Wut alle nötige Kraft geben, die Du brauchst.

      Sei lieb gegrüsst und hab ein schönes Weihnachtsfest :-)

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