Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Freitag, 18. April 2014

Ein Lebensabschnitt ist vorbei

Gestern war er nun da, der letzte Tag in der Ausbildungsverwaltung.
Was für ein komisches Gefühl das letzte Mal sich morgens am Terminal einzuloggen. Schon da hatte ich einen Kloß im Hals.
Ich habe dann die Abschiedsrundmail, auch im Namen der mit mir wechselnden Kollegin, verschickt. Danach stürzte ich mich in die Arbeit.
Mittags verabschiedete ich mich von der Vorzimmerdame unseres Bürgermeisters. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und öfter mal einen Schnack gehalten, auch über privates. Jetzt zum Abschied hat sie mich ganz fest umarmt und mir noch mal alles Gute gewünscht. Sie wird mir so sehr fehlen.
Nach einer sehr ausgedehnten Mittagspause bin ich dann noch durch das Rathaus geschlendert und habe mich verabschiedet. Da habe ich dann noch mal gemerkt, wie sehr ich mich dort "zu Hause" gefühlt habe. Bei zwei, drei Leuten habe ich mit den Tränen kämpfen müssen. In einigen der geführten Gespräche ging es dann auch noch mal um meine Entwicklung, darum wie ich in die einzelnen Abteilungen gekommen bin. Und einige Leute haben mir noch mal gesagt, wie gerne sie mit mir zusammen gearbeitet haben und wie gerne sie mich bei sich behalten hätten. Das tat so gut.
Auch beim Bürgermeister habe ich mich noch mal persönlich verabschiedet. Er hielt mir eine kleine Rede und auch er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass ich mich wieder bei der Stadt bewerben werde, wenn dort eine Stelle ausgeschrieben wird, irgendwann in ferner Zukunft. Gleichzeitig sagte er mir aber auch, was für eine wunderbare Chance ich beim Kreis habe und dass er stolz ist, dass ich sie nutze. Klar, es spricht ja auch für die Verwaltung, dass wir so gute Leistungen gebracht haben, dass der Kreis uns will. Ich habe mich noch mal für die Chance bedankt, habe auch noch mal mein Bedauern erklärt, dass ich keine andere Chance für mich gesehen habe... Das Gespräch war gut. Ein schöner Abschluss der drei Jahre.
Auch der Kollege mit dem ich die letzten Wochen eng zusammen gearbeitet habe, hat noch schöne Abschiedsworte gefunden. Mein Namensschild und den Zeiterfassungschip auf dem Schreibtisch liegen zu lassen war sehr komisch.

Jetzt liegen zwei Wochen Urlaub vor mir. Ich werde sie genießen. Und dann beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Und so sehr ich es bedauere die Stadt zu verlassen, so sehr freue ich mich gleichzeitig auf diesen neuen Abschnitt. Ich bin mir sicher, es wird gut.

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