Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Montag, 28. April 2014

Erleichterung

Meine Tochter, die 16 Jährige, klagt seit einer Weile über wieder kehrende Bauchschmerzen.
Der erste Weg führt zum Hausarzt. Der stellt eine Blasenentzündung fest und gibt ihr ein Antibiotikum, welches sie auch brav zu Ende nimmt.
Die Schmerzen bleiben. Entzündung ist aber weg.
Also führt der zweite Weg zum Urologen, die Entzündung könnte ja gewandert sein. Urologe stellt fest, dass da nichts ist. Und schickt Töchterchen zum Gynäkologen.
Also heute bei der Frauenärztin. Und weil ich ja auch mal 16 und total verknallt war, konnte ich den Gedanken nicht wirklich beiseite drängen, dass ja auch eine Schwangerschaft vorliegen könnte, eben eine, die Ärger macht. Ich sah mich quasi schon Strampler kaufen. Verratet das aber bloß keinem. :)
Ich verbrachte also eine halbe Stunde im Wartezimmer, denn meine Große wollte nicht, dass ich mit rein komme. Je länger ich wartete desto unruhiger wurde ich. Und dann kommt dieses Kind aus dem Sprechzimmer und meinte nur, wir können gehen. HALLO? Ich wollte schon ganz gerne wissen was los ist! Nicht schwanger, kein Befund jetzt, Abstrich gemacht, in einer Woche gibt es ein Ergebnis.
Nein, das ist nicht perfekt. Aber die Aussicht darauf mit Mitte 30 eine Oma zu werden (meine eigene Mutter war immerhin schon ENDE 30 als sie Oma wurde *unschuldigvormichhinpfeiffe*) fand ich durchaus so erschreckend, dass mir ein ganzes Geröllfeld vom Herzen fiel. Schwangerschaft definitiv ausgeschlossen.

Nun bleibt natürlich die Angst, dass sie eine ernsthafte Erkrankung haben könnte. Etwas, wogegen eine Schwangerschaft harmlos wäre, aber diese Gedanken versuche ich immer ganz schnell ganz weit weg zu schieben. Damit beschäftige ich mich dann nächste Woche.

Vielleicht ist es aufgefallen, dass es neue Label an meinen Postings gibt.
Krankheit erklärt sich ja fast von selber. Da geht es um die Krankheiten, die ich habe, zu haben glaube, die ich bekommen könnte oder die Menschen in meiner Umgebung haben.
Manchmal wird das ganz normale Leben ja auch von einer Krankheit beeinflusst. Ich kann zum Beispiel mit der Schuppenflechte am Fuß nicht mehr walken gehen und auch lange Spaziergänge können mich durchaus in den Wahnsinn treiben. Bei beiden komme ich, oder teile von mir, eben die Füße, ins Schwitzen. Schweiß und Schuppenflechte verträgt sich zumindest bei mir nicht und führt zu einem massiven jucken, dem ich nicht widerstehen kann. Ich muss dann einfach kratzen. Und ärgere mich hinterher.

Das andere neue Label heißt "Seelenentgiftung". Entgiftungen sind ja immer wieder ein Thema, auch Entschlackungen. Meistens sollen damit neue Diäten angepriesen werden. Aber was ich manchmal wirklich Entgiften muss, ist meine Seele, sind meine Gedanken. Die sind manchmal richtig giftgrün und dunkelschwarz. Das tut mir aber nicht gut. Also muss das raus. Meine Art der Entgiftung. Schreiben hilft. Wenn ihr also ein besonders bitteres Posting, eines voller Wut, Angst, Trauer ....  bei mir lest, dann dient dies meiner Seelenentgiftung.

Nun wisst ihr Bescheid und ich werde meine Blogrunde drehen. Bis bald, Trischa

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen