Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Samstag, 24. Mai 2014

War was?

Die Sache mit dem Verrechnungsscheck hat schon mal geklappt. *freu*

Dann war ich gestern beim Autoverkäufer. Leider ist das Geld noch nicht eingegangen, obwohl die BA schon am Donnerstag überwiesen hat.  Also habe ich noch immer nicht das Auto. Ich hoffe auf kommende Woche.

Morgen ist Europawahl. Und ich bin Wahlhelfer. Also muss ich morgen ziemlich früh aufstehen. Ich muss auf jeden Fall daran denken, mir ein Buch mit zu nehmen. Ursprünglich hatte ich vor meine Prüfungsunterlagen mit zu nehmen, aber den Plan habe ich nach einem ersten Blick in meine Unterlagen verworfen. Dann doch lieber ein Buch.

Apropos Buch. Diese Woche habe ich "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" gelesen. Ich weiß nicht, ob ich es weiter empfehlen würde. Aber die Beschreibung der Hindernisse der Kommunikation zwischen Menschen fand ich beeindruckend und bedrückend. Hätte ich es nicht in der Bahn, bzw. am Bahnsteig und wenn ich auf den Bus wartete gelesen, hätte ich an einigen Stellen wohl geheult.
Erschreckend finde ich, dass es dieses Jahr erst das fünfte gelesene Buch ist. So viele Bücher habe ich sonst in weniger als einem Monat gelesen. Zeigt wohl, wie sehr sich mein Leben geändert hat. Und natürlich hat auch das Internet seinen Anteil daran, dass ich weniger Bücher lese. Stattdessen lese ich andere Blogs aber auch viele Zeitungen online, viele interessante Berichte und Reportagen. Oder schaue Serien im Stream.

Gestern habe ich den ganzen Morgen die Fälle bearbeitet. Zwar habe ich noch immer Fehler gemacht, aber ich habe es geschafft, als ich total nervös wurde, mich selber wieder runter zu bringen. Und ich achte jetzt auf einige Dinge viel besser. Was wohl auch daran liegt, dass meine Kollegin sich die Zeit nimmt, mir alles ganz genau zu erklären.
Der Tag allerdings fing gestern nicht so toll an. Erst mal kam die Bahn zu spät an. Ich war also recht spät bei der Arbeit. Zwar nicht zu spät.. aber eben spät. Und dann wurde ich auch noch angesprochen, dass aus "unserem" Zimmer ja so wenig Leute kämen, dass wir ja kaum etwas schaffen. Ich war ganz schön getroffen und hätte heulen können. Ich hab's dann den Kolleginnen erzählt, die sich erst mal richtig aufgeregt haben und mir dann erklärten, ich solle auf die Worte dieser Frau nichts geben.  Aber ich merke ja selber, dass ich langsam bin und den Betrieb ganz schön aufhalte. Ich versuche mich damit zu trösten, dass ja alle mal so angefangen haben, werde aber den Verdacht nicht los, dass alle anderen von Anfang an sicherer und schneller waren als ich.

Jetzt habe ich erst mal eine Auszeit. Kein Urlaub. Eine Dienstbefreiung zur Prüfungsvorbereitung. In anderthalb Wochen habe ich die Ausbildung hoffentlich erfolgreich beendet. Aber bis dahin muss in drei Fachbereichen der Stoff aufgearbeitet werden und eine Strategie zur Vorstellung und Darstellung der Falllösungen erarbeitet werden. Denn vor dem Ende der Ausbildung steht noch die praktische Prüfung bestehend aus einem Fall aus einem von drei möglichen Fachgebieten. Dieser Fall muss gelöst und präsentiert werden, dann folgt ein Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss und schließlich noch das Kundengespräch. Auf letzteres kann man sich nicht vorbereiten, aber da ist mir meine Arbeit eine gute Schule, denn dort trifft man auf alle möglichen Menschentypen. Ich habe nur noch gar keinen Plan, wie ich eine Lösung am besten präsentieren soll. Es gibt einen Overheadprojektor, eine Metaplanwand und eine Flipchart.  Ich muss also hier zu Hause ausprobieren, was mir am meisten liegt. Da ich zu hoher Nervosität neige (die außer mir keiner bemerkt) schwanke ich zwischen Overhead und Metaplan. Oder ich benutze beides. Kommt ja auch drauf an, in welchem Fachgebiet ich geprüft werde. In Frage kommen Kommunalrecht, Recht der sozialen Sicherung (also SGB II und XII) und Gefahrenabwehrrecht. Letzteres finde ich zwar recht cool, aber es ist schwer da die Fälle zu lösen. Kommunalrecht ist eigentlich ganz leicht. Und soziale Sicherung liegt mir einfach, das ist quasi mein Fachgebiet. Da lese ich oft nur die Aufgabe, habe die Lösung schon im Kopf und brauche nur noch die §§ zu suchen. Aber weil das so ist, schaffe ich es manchmal nicht, die Logik offen zu legen.
Gut, ich mache mir schon wieder zu viele Gedanken. Ich werde mir jetzt erst mal eine Art "Stundenplan" aufstellen.

Genießt die Sonne!
Trischa

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen