Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Samstag, 10. Mai 2014

101. Post.... und eine anstrengende Woche

Ohne es zu merken, ist der 100. Post in diesem Blog an mir vorbei gegangen, und dieser ist nun schon der 101. Ich bin etwas erstaunt darüber wie schnell es ging, denn gefühlt schreibe ich doch gar nicht so oft.

Nun aber zur vergangenen Woche. Die war sehr, sehr anstrengend und ich war, glaube ich, noch nie so reif fürs Wochenende.

Am Montag hatte ich meinen ersten Tag in einer neuen Verwaltung und in einem Fachgebiet, das in der Ausbildung kaum bis gar nicht Thema ist. Straßenverkehr und im besonderen die Zulassung.
Montag prasselte also eine Menge auf mich ein: Neue Kollegen und neue Gesetze. Als ich nach Hause kam, war ich fix und fertig und ging direkt um 20:00 Uhr ins Bett. Und schlief wohl schon fünf Minuten später.

Ab Dienstag sah ich meinem Kollegen, mit dem ich bis Ende des Jahres auch das Büro teile, über die Schulter und versuchte schlau aus dem zu werden, was der alles in das Programm eingab. Ich gebe freimütig zu, dass ich kaum etwas verstanden habe. Und am Abend war ich wieder total müde.

Mittwoch dann durfte ich die ersten Versuche unternehmen, selber die Daten in die Masken des Programms einzugeben. HILFE! Ich war völlig überfordert. Aber so was von. Froh und dankbar bin ich über den Umstand, dass mein Kollege sehr viel Geduld hat. Wenigstens macht er mich nicht noch zusätzlich nervös.

Donnerstag lief es dann schon so gut, dass ich auch schon mal die Leute aufgerufen habe, wenn mein Kollege schmöken war und die dann soweit bearbeitete, wie ich es konnte. Abmeldungen und Halterdatenänderungen funktionieren inzwischen gut. Neuzulassungen mit COC-Papieren dagegen sind mir noch viel zu viel. Da verzweifel ich an der Masse von Daten die eingetragen werden müssen. Im COC-Papier sind alle technischen Daten des Fahrzeuges erfasst. Und die müssen ins Programm eingegeben werden, vor allem dann, wenn es eine Sonderanfertigung ist. Oder ein Umbau. Da bin ich schlicht zu langsam und halte den Verkehr noch mehr auf, als so wie so schon.
Ausgerechnet heute kam dann auch eine Kundin mit den Worten herein, dass es ja ganz schön lange dauern würde. Ich fühlte mich sofort unter Druck gesetzt.
Normalerweise hat die Zulassung nur am Vormittag offen. Heute aber auch am Nachmittag. Und jeder, der eine Nummer hat, wird auch bedient. Bis 17Uhr haben wir geöffnet und der letzte verließ das Büro nach 18Uhr. Statt SchLaDi nun also SchLaDo. Aber mein Zug fährt eh erst 18:30Uhr.

Freitag saß ich dann von Beginn an am PC des Kollegen und bearbeitete gut drei Stunden alles was anlag. Ein gutes Gefühl. Aber nach den drei Stunden, in denen ich sehr angespannt war, war ich schon wieder ko. Ich muss noch mehr drauf achten, dass die Papiere vollständig sind. Ich muss außerdem mehr auf den Brief schauen, ich vergesse gerne mal die Briefvergabe. Freitags haben wir bis 12:00 Uhr geöffnet und den letzten Kunden bedienten wir um etwa 12:30Uhr. Das geht ja noch, an den anderen Tagen war der letzte Kunde oft erst um 13:05Uhr aus dem Büro.

Auch heute war ich froh aus dem Büro zu kommen. Der Schädel brummte.
Ich komme morgens meist um 7:15Uhr an und derzeit gehe ich auch immer als erstes. Das macht mir ein wenig ein schlechtes Gewissen. Andererseits, dadurch dass ich nicht rauche, mache ich halt auch viel weniger Pausen als die Anderen und habe meine Stundenzahl entsprechend früher voll. Diese Woche müsste ich auch ohne Minus aus der Woche gekommen sein.

Ich saß noch nicht einen Tag am eigenen PC. Keine Ahnung, ob ich in der Zeit Emails bekommen habe oder sonst etwas. Erreicht mich ja derzeit nicht. Klingelt das Telefon an dem Platz an dem ich sitze, fühle ich mich auch noch nicht zuständig.

Das wird sich wohl aber ändern. Denn in der kommenden Woche werde ich an meinem Platz sitzen und soll weit gehend selbstständig arbeiten.Ich hab ja ein bisschen bammel davor.

Anstrengend ist aber nicht nur die Arbeit an sich, sondern auch das drumherum. Ich stehe um 5Uhr auf, steige um kurz vor 6 in den Bus, dann später in die Bahn um rechtzeitig im Büro zu sein.
Und auf dem Rückweg laufe ich zum ZOB (15 Minuten im Eilschritt), steige dort in den Bus, muss zwei mal umsteigen und bin anderthalb Stunden später zu Hause. Dazu kommt, dass die Busse die spät fahren oftmals alte Stadtbusse aus Hamburg sind, die bei mehr als 50km/h unerträglich laut werden. Ich habe dann Kopf- und Ohrschmerzen und mache mir wirklich Gedanken um meine Ohren. Es gibt doch für alles Vorschriften, da müsste es auch etwas geben, was die Innenlautstärke eines Busses im ÖPNV regelt.
Sollte ich demnächst wirklich ein Auto haben, verkürzt sich die Fahrtzeit um die Hälfte. Das wäre schon eine ganz schöne Erleichterung. Ich erwäge, mit dem Auto bis zum Bahnhof zu fahren und dann ab dort mit der Bahn, und umgekehrt. Das ist etwas günstiger als den ganzen Weg mit dem Auto zu fahren. Und die Bahn fährt oft genug. Aber: Noch habe ich keinen Bescheid, ob meine PKW-Förderung genehmigt wird. Am Ende bekomme ich eine Ablehnung. Davor fürchte ich mich. Ich will dieses Auto so unbedingt!

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