Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Samstag, 28. Juni 2014

Neue Sichtweise

Ich habe mir gestern Abend überlegt, dass ich vielleicht einfach eine andere Sichtweise benötige.

Bisher ist es so, dass ich Freitag Mittag denke: WOCHENENDE!!! Und Wochenende ist für mich gleichbedeutend mit > Nichtstun <. Dementsprechend verbringe ich dann die Zeit ab Freitag Mittag, wenn ich zu Hause ankomme (und die Stunden nach Feierabend in der Woche). Ich tue nichts "produktives".

Von meinem Aufenthalt in der Tagesklinik im vergangenen Jahr (wow, schon sooo lange her!) weiß ich ja, dass nur ich es in der Hand habe, etwas zu ändern und das dazu oftmals eine andere innere Bewertung nötig ist. Wenn also Feierabend und Wochenende für mich bedeuten, nichts zu tun, dann muss ich anders denken. Das klingt einfach oder? Ich kann aber aus Erfahrung sagen, dass es eine Heidenarbeit ist seine Gedanken zu ändern. Darf man überhaupt noch Heidenarbeit sagen? Ist das politisch noch korrekt? Ich weiß es gar nicht. Heidenarbeit steht ja für schwere Arbeit. Aber Heiden ist auch eine Abwertung (ok, es gibt Leute die nennen sich stolz Heiden... aber so generell? *kopfkratz* ). Also gut, es ist verdammt schwer seine Gedanken zu ändern.

Entweder muss ich Feierabend differenziert denken: Feierabend Job, jetzt wartet noch die private Arbeit (Haushalt...) und wenn ich ins Bett gehe habe ich richtig Feierabend.  Aber mal ehrlich, wer denkt so? Zumal wir in Bildern denken. Und mein Bild zum Feierabend ist "lümmeln in der Hängematte" dabei habe ich nicht mal so eine Hängematte.
Oder ich muss einen anderen Begriff mit einem anderen Bild verknüpfen und das dann denken. Daran muss ich noch etwas rumdenken. Wenn ich da eine Lösung gefunden habe, werdet ihr es erfahren.


Beim Wochenende ist mir schon etwas eingefallen. Zum einen: Kein Ausschlafen mehr am Samstag. Und: Mein Wochenende beginnt erst Samstag Abend. Samstag ist nicht mehr Wochenende sondern Hausarbeitstag. Heute hat es insofern geklappt, dass ich jetzt schon zwei der Aufgaben erfüllt habe, die ich sonst gerne immer weiter aufschiebe. Und ich bin da auch stolz drauf. Für andere ist das, was ich gemacht habe nichts, für mich waren es aber riesige Hürden.

Gleich werden die Mädchen geweckt. Dann ist Zeit zum Aufräumen und später gehen wir auf das Sommerfest der Schule. Vorher muss ich noch einen Waffelteig fabrizieren.

Habt einen schönen Tag!


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