Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Montag, 23. Juni 2014

Schule...

Wie sich die Geschichten doch wiederholen.

Es ist ein Jahr her, da stellte ich den Antrag, dass meine Große auf die Förderschule gehen darf und morgen werde ich einen ähnlichen Antrag für meine Kleine stellen. Auch sie soll auf die Förderschule wechseln.

In ihrer Klasse sind seit heute 30 Schüler. Hauptschüler. Die Stimmung in der Klasse ist schlecht. Es ist keine Leistungsbereitschaft vorhanden. Die Lehrer sagen übereinstimmend, dass sie so etwas noch nie erlebt haben. Und sie sagen auch, dass weniger als die Hälfte überhaupt einen Schulabschluss schaffen wird.
Meine Tochter ist dazu ja noch eines der Kinder, die inklusiv beschult werden. Aber wie soll dies in so einer Klasse gehen? Ich weiß es nicht und die Lehrer auch nicht. Deshalb also der Antrag. In der Förderschule sind die Klassen kleiner und die Lehrer sind eben Förderlehrer und nicht andere Lehrer, die gar nicht auf die Inklusion vorbereitet sind.

Ich finde den Gedanken der Inklusion eigentlich gut. Aber so wie ich es hier erlebe, schadet es den Kindern (wie auch Lehrern und Eltern!) mehr als das es nützt. Dann lieber eine gute Förderschule, eine die ein zweites Zuhause für die Kinder sein kann, wie es bei der Schule meiner Tochter der Fall ist.

Alles in Allem sehne ich den Tag herbei, an dem beide Kinder aus der Schule raus sind. Ich bin total ermüdet von dem ewigen Kampf, zwei nicht systemkompatible Kinder ins System zu pressen.


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