Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Sonntag, 6. Juli 2014

Ach wie schön...

Gestern war ich mal wieder "unterwegs". Einmal im Jahr gibt es hier eine international beachtete Veranstaltung und am Abend davor eine Party unter freiem Himmel. Ich habe lange überlebt, ob ich hingehe oder lieber doch nicht.

Irgendwann habe ich dann das Denken aufgegeben und habe gehandelt. Ich zog mich also an und machte mich auf den Weg an den Deich. Die dunklen Wolken am Himmel ignorierte ich tapfer.

Kaum am Deich angekommen fing es an zu regnen und einige Minuten später kam der schönste norddeutsche Schauer herab. Ich stand trotzdem ziemlich glücklich vor der Bühne. Keine Ahnung was die "Jungs" an sich haben, aber es war jetzt der zweite oder dritte Auftritt von den Boys 2 Rock bei dem ich einfach nur grinsen musste. Gute Laune trotz Regen. Was gibt es besseres? Falls jemand die Band nicht kennt, sie covern typische Boygroup-Lieder und spielen sie dann ziemlich rockig.
Während sie spielten ließ der Regen irgendwann nach und es wurde sogar noch trocken.

Während die Jungs pausierten und sich in andere Klamotten schmissen, stieg ich den Deich hinauf und sah folgendes:

Blick von der Deichkrone auf die Bühne. Die Menschen in rot sind die Organisatoren der Veranstaltung.





Ich wandte dann den Blick von der Bühne nach rechts, Richtung Cuxhaven kann man sagen. Tja und das sah alles andere als freundlich aus. Eine dunkle Wand aus Wolken und Regen. Die Vorstellung noch mal klitschenass zu werden, fand ich dann nicht so prickelnd und ich wandte mich um.




Ich sah also jetzt vom Wasser weg und wieder blieb mein Blick an dunklen, schweren Regenwolken hängen. Die Windmühlen dort im Bild gehören zum Windpark vor der Stadt und sind der ganz normale Anblick sobald man mal aus der Stadt hinaus schaut und zwar völlig egal in welche Richtung. Wäre das Wetter gut gewesen, hätte man beim Blick über die Elbe ebenfalls eine Anzahl von Windmühlen sehen können.
Mir reicht der Anblick dieser vielen dunklen Wolken auf jeden Fall und ich beschloss, dass eine Stunde Live-Musik reichen musste. Ich würde ja morgen ,also heute, wieder kommen um Björn Paulsen und Wingenfelder (ehemalige Mitglieder von Fury in the slaughterhouse) zu sehen.


Aber wie so oft, kommt alles anders als geplant.
Heute morgen wurde ich von einer Schiffstrompete geweckt. Ok, das gehört ja dazu, wenn Wattolümpiade ist und macht mich auch nicht weiter traurig. Also raus aus dem Bett, Brötchen holen, frühstücken und dann frisch gestärkt an den Deich. So mein Plan.

Schon beim Aufstehen merkte ich, dass meine Beweglichkeit arg eingeschränkt war. Aber die Morgentoilette schaffte ich irgendwie und als ich das Haus Richtung Bäcker verließ war ich auch vollständig bekleidet. Jeder Schritt schmerzte aber. Erst zog der Schmerz in den Rücken, dann bis in den Arm. Nett. Kann ich gerade so gar nicht gebrauchen. Ich war schon maulig als ich beim Bäcker ankam. Das es ewig schon keine Mohnhörnchen mehr gibt, habe ich schweren Herzens akzeptiert, aber heute gab es nicht mal Mohnbrötchen. *schmoll*
Auf dem Weg nach Hause ließ der Schmerz im Rücken nach, ich war wohl jetzt warm gelaufen, aber mein Fuß! Nein, nicht die dämliche Schuppenflechte plagte mich, sondern wirklich Schmerzen IM Fuß. Na bravo.

Schweren Herzens verordnete ich mir also einen Tag Schonung und hoffe, das ich morgen wieder schmerzlos gehen kann. Wenn nicht, darf ich wohl der örtlichen Röntgenabteilung einen Besuch abstatten. 

Die Musik am Deich war übrigens so laut, dass ich sie auch gut in meinem Zimmer hören konnte. Wenigstens etwas.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen