Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Dienstag, 4. März 2014

Nüchtern....wird manchmal überschätzt

Wir haben heute getrunken. Nichts besonderes? Man trinkt doch jeden Tag? KLAR! Aber nicht so.

Alkohol trinke ich nicht jeden Tag, nicht mal jede Woche, nicht mal zu jedem Festtag.
Trotzdem war es *aufdieUhrschau* gestern so weit. Alle Klausuren sind geschrieben, es liegen "nur noch" die schriftlichen Abschlussprüfungen vor uns. Uns war einfach danach einen besonderen Schlusspunkt zu setzen.

Ich habe eine Menge getrunken. 
3 Wodka-O-Saft (harte Mischungen)
1 Cola-Korn  (sehr großzügige Mischung)
2 Wodka-O (Kneipen-Mischung)
1 Tequila

Puh, das liest sich für mich echt heftig. Ich habe gespürt, wie ich Hemmungen verlor. Wie ich mich veränderte. Ich spürte, wie Worte aus mir raus wollten, die ich nicht aussprechen wollte. Und ich spürte Bedürfnisse, die ich mir eigentlich nicht mehr gestatte wahrzunehmen.

Ich habe hemmungslos gelacht. Mir schmerzt der Bauch. 
Ich war zu laut. Zu drastisch. Zu offen. Glaub ich.

Ich hatte den besten Abend seit langem! Ich habe zwei meiner Mitschüler auf eine andere Weise kennen gelernt. Ich gestehe, ich hatte immer ein wenig den Blick von oben auf sie herab, wegen der Trinkgewohnheiten. Heute sah ich aber zwei junge Männer, die einander verdammt gern haben, die offen sind, für andere Menschen, die von Vorurteilen scheinbar nicht abgehalten werden. 

Danke Jungs!
Ich hoffe nur, dass ich nicht zu zutraulich wurde.
Und ich merke, dass es mir gerade sehr, sehr fehlt in den Arm genommen zu werden.
Und das ich immer noch nicht in der Lage bin darum zu bitten, weil ich mich mal wieder unzumutbar finde.

Jetzt bleibt mir noch zu hoffen, dass es mir nachher nicht allzu schlecht geht, dass ich nichts gesagt habe, was ich morgen bereue, dass ich kein heulendes Elend werde....

Trunkene Grüße
Trischa

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