Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Samstag, 22. März 2014

Nachwehen einer Scheidung

Es ist jetzt drei Jahre her, dass ich geschieden worden bin und die meiste Zeit denke ich nicht großartig daran. Gut, letztes Jahr während meines Aufenthaltes in der Tagesklinik dachte ich oft über meine Ehe nach und darüber, warum ich mich so schuldig gefühlt habe und warum niemand sonst meine Schuld sehen wollte.

Also in den letzten Monaten hatte ich nun wirklich anderes im Kopf.

Und dann kam ein großer Umschlag vom Amtsgericht. Als erstes dachte ich an mein Insolvenzverfahren, ebenfalls eine Nebenwirkung der Scheidung (Es gab eine Vereinbarung, dass der Exmann das Auto behält und dafür den Kredit bezahlt, nur hielt er sich da nach kurzer Zeit nicht mehr dran), und das da vielleicht was schief gelaufen sein könnte. Immerhin hat der zuständige Sachbearbeiter mehrfach gewechselt.

Ich öffnete den Umschlag und las was von Prozesskostenbeihilfe. Im ersten Moment konnte ich damit gar nichts anfangen. Dann fiel der Groschen in Pfennigen (kennt heute noch jemand Groschen und Pfennige?). Bei der Scheidung war ich ja noch viel ärmer als heute und entsprechend bekam ich Hilfe.

Heute habe ich mich also dem Papierkrieg gestellt. Tausende, zumindest gefühlt, Kopien angefertigt und gleich noch einen Begleitbrief geschrieben, weil ich sicherlich nicht alles richtig ausgefüllt habe. Es ist wirklich ein Irrglaube, dass Verwaltungsleute Formulare besser verstehen als Ottonormalbürger.

Nächste Woche kann ich es dann abschicken. Mal sehen welche Folgen es haben wird. Mich macht der Umgang mit dem Gericht immer so komisch nervös. Ist genauso, wie wenn man mit dem Auto unterwegs ist und plötzlich fährt die Polizei hinter einem.

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