Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Montag, 2. März 2015

Vorbereitungen

Da ich am Mittwoch ja nach Hause darf, muss ich mich damit befassen, wie ich meine Wohnung überhaupt erreiche. Ich wohne im ersten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses und es gibt keinen Fahrstuhl. Also ist Treppensteigen angesagt. Das habe ich heute mit der Krankengymnastin geübt.

Ich bin völlig kaputt. Hoch steigen ist wirklich anstrengend und, trotz Hydromorphon vor knapp vier Stunden, schmerzhaft. Verdammt! Jetzt liege ich wieder erschöpft im Bett.

Vor meinem Treppenexperiment habe ich mit meiner Krankenkasse telefoniert. Für die Fahrtkosten brauche ich vorher eine Verordnung, die ich bei der KV einreiche und dann muss ich nur für die erste und letzte Fahrt den Eigenanteil bezahlen.  Nun muss ich klären, dass ich die Verordnung bekomme und dann gleich bei der KV einreiche. Aber es entscheidet sich ja erst morgen, wie ich behandelt werde. Also kann ich auch erst dann diese Verordnung bekommen.

Beim selben Gespräch habe ich die Lage meiner Wohnung erläutert und auch meine gesundheitliche Situation dargestellt. Ich kann mich derzeit nur mit Rollator fortbewegen und zwar innerhalb der Wohnung (hier brauche ich ihn ja sogar innerhalb des Zimmers) wie auch außerhalb. Allerdings kann ich so ein Teil wohl kaum die Treppen hoch und runter tragen und nicht immer ist jemand da, der mir helfen kann. Die Mitarbeiterin sagte dann, dass die Ärzte einen zweiten Rollator verschreiben könnten und dies dann entsprechend begründen müssten. Ich hoffe, es klappt wirklich.

Ich will nach Hause. Habe aber auch große Bedenken, wegen der eingeschränkten Bewegungsfähigkeit und den immer noch zum Teil der heftigen Schmerzen. Dazu kommt, dass in meiner Wohnung vieles nicht optimal ist.

Innerhalb weniger Wochen ist alles anders.... Ich kämpfe.

1 Kommentar:

  1. Du bist so tapfer, liebe Trischa. Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass diese schreckliche Zeit bald vorüber geht und es so ist, wie die Ärzte sagten, dass Du mit dem Krebs leben kannst. Eine Bekannte von mir hat seit 15 Jahren Krebs und lebt inzwischen in ihren Augen wieder gut. Das wünsche ich Dir auch, dass sich für Dich ganz bald alles fügt und Du schnell Hilfe bekommst und sich für die Probleme mit der Wohnung etc. Lösungen ergeben.

    Sei lieb gegrüsst
    Clara

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