Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Mittwoch, 11. März 2015

Wieder drin

im Krankenhaus.

Plötzlich heftige Schmerzen in den linken Rippen, so richtig mit Schweißausbruch und nicht in der Lage sein aufzustehen. Das hat mir Angst gemacht, meine Kinder erschrocken und ich glaube für meine Mutter ein weiterer Beleg dafür, dass ich ein Pflegefall sein werde. Letzteres macht mir selber Angst und ich versuche weiter mich daran zu klammern, dass so eine Pflegebedürftigkeit auch vorübergehend sein kann, in meinem Fall vielleicht bis die Behandlung anschlägt.

Auf jeden Fall wurde ich von meinem Hausarzt wieder ins Krankenhaus eingewiesen und als wir hier waren, dauerte es natürlich ewig, bis sich jemand kümmerte. Merke: Nur wer mit dem Rettungswagen angeliefert wird, wird wirklich ernst genommen. Auch irgendwie verständlich.
Gegen Mittag bekam ich immerhin ein Bett, weil ich drohte im Sitzen ohnmächtig zu werden. Es war sooo schön sich ins Bett fallen lassen zu können, man glaubt es kaum.

Ein paar Stunden später kam ich wieder auf Station und noch etwas später zum röntgen. Und seit dem warte ich darauf, zu erfahren, was die Bilder ergeben haben. Das bringt echt kein Spaß.
Seit dem Röntgen sind auch die altbekannten und längst hinter mir gelassenen Krämpfe im Rücken wieder da. Aufsitzen= Krampf, etwas im Bett bewegen= Krampf, einen Schreck bekommen= Krampf

Und ich erschrecke mich derzeit oft, denn mein Kopfkino produziert unablässig kruse Bilder, teilweise Bilder, die mich in Panik versetzen. Dann kommt ein Krampf und wenn es ganz schlimm ist, bekomme ich erst mal keine Luft. Was zu noch mehr Panik führt und zu noch mehr Krampf.

Die vergangene Nacht aber auch der Tag bis jetzt war schlimm. Und Schmerzmittel habe ich heute schon einige Male nachgefordert, genauso wie letzte Nacht.

Vorhin war die Ärztin hier, deren Name ein wenig nach Elfe klingt, und sprach von Bestrahlung. Das klingt, als würde mein ganzer Behandlungsplan nun umgeworfen werden. Mir egal, Hauptsache die Schmerzen werden bald so erträglich, dass ich mich auch mit ihnen bewegen kann.

Heute morgen habe ich ein halbes halbes Brötchen gegessen. Also von der Unterhälfte die Hälfte. Die Himbeermarmelade war irgendwie muffig. Das Mittagessen habe ich verschlafen. Aber wenigstens trinke ich wieder ausreichend, das habe ich die letzten zwei Tage zu Hause nicht geschafft, so dass ich gestern morgen meine Haut auf der Hand zusammen schieben konnte und sie eine Weile so blieb. Nicht ausreichend trinken plus Schweißausbrüche ist eine sehr ungesunde Mischung...

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