Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Donnerstag, 26. März 2015

Durchhalten

Seit Sonntag ging es mir immer schlechter. Durchfall, Übelkeit, zwischendurch auch tatsächlich einmal erbrochen (es gibt für mich nichts schlimmeres!), trockene Schleimhäute, eine Erkältung mit Halsschmerzen und immer noch kein Bedarf zu essen. Bis heute morgen dachte ich oft, dass ich das nicht durchhalte.
Ich habe noch mehr abgenommen und die Frau, die mir aus dem Spiegel entgegen schaut, hat kaum Ähnlichkeit mit mir. Meine Haut fühlt sich seltsam an. Trotz eincremen. Sie sieht auch seltsam aus. Ich habe heute gefragt, ob ich Gelbsucht habe, aber die Ärztin meint, meine Leberwerte wären in Ordnung.
Meine Haare, die sich bisher an die Kopfhaut geklammert haben, lassen langsam nach. Heute morgen hatte ich mehr Haare als gewöhnlich in der Bürste. Naja, das war zu erwarten.

Chemo und Bisphosphonat


Heute morgen habe ich mich aus dem Bett gequält. Ich hatte so was von gar keine Lust. Aber: Watt mutt, datt mutt.

Die Portnadel stechen war dann wieder recht unangenehm. Im Chemo-Raum habe ich dann einen der Sessel am Fenster gewählt, bei dem ich Fuß- und Kopfteil verstellen kann. Was soll ich sagen, ich habe wieder mal den Großteil der Behandlung verschlafen, danach aber fühlte ich mich wieder richtig gut. Einen kleinen Zwischenfall gab es. Ob es bei der Chemo oder dem Bispho war, kann ich gerade gar nicht mehr rekonstruieren. Plötzlich fiel mir das Atmen schwer, als würde ein Elefant auf meiner Brust sitzen und mir wurde sehr, sehr heiß. Das dauerte aber nur wenige Momente an. Dann ging es mir wieder gut und ich schlief weiter.

Zu Hause angekommen habe ich erst mal alle Genesungs- und "Du-packst-das!"-Karten an die Wand gebracht. Jetzt sehe ich diese Karten wieder. Seit der Entlassung aus dem Krankenhaus hatten sie ihr Dasein in einer Tüte gefristet. 

Ich habe eine ganze Milchschnitte gegessen! Gestern war nach drei, vier Teelöffeln Pudding Schluss und heute dann die ganze Milchschnitte. Vielleicht wird es ja jetzt wieder besser mit dem Essen. Ich hoffe es so sehr. 

Nächste Woche darf meine Kleine mit kommen zur Chemo, wenn sie nicht erkältet ist, darf sich alles ansehen und die Schwester alles fragen. Finde ich gut.

5 Kommentare:

  1. Liebe Trischa, wie lange musst Du die Chemobehandlungen denn noch durchstehen? Ich denke, dass es mit dem Essen bestimmt besser wird. Falls nicht, können Dir vielleicht die Ärzte etwas verschreiben, was Dir hilft wieder mehr essen zu können?

    Du packst das!

    Sei lieb gegrüsst,
    Clara

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  2. Also die Chemo dauert noch mindestens 9 Wochen.
    Heute habe ich endlich wieder etwas essen können und habe immer noch Appetit. Das ist, hoffentlich, ein gutes Zeichen.

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  3. Das ist es bestimmt. Und 9 Wochen gehen auch rum, so schwer es manchmal auch sein mag. Ich drücke ganz feste die Daumen, dass es Dir immer besser gehen möge!

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  4. Liebe Trischa,

    ich lass Dir einfach mal einen lieben Gruß und einen dicken Knuddler hier *hexhex*

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  5. Danke Uli! Auch Hexenkräfte werden dankbar angenommen. *knuddel*

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