Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Dienstag, 19. August 2014

Kosmetikspiegel

Wahrscheinlich ist das ein Gegenstand, denn ein Großteil der Frauen ihr Eigen nennt. Ich habe auch so einen. Denn ich zupfe mir ja die Augenbrauen, wenn ich meine, sie sind wieder mal zu buschig.

Nun hat so ein Kosmetikspiegel zwei Seiten. Eine, die alles "normal" zeigt und eine, die alles doppelt so groß zeigt. Anders würde ich einzelne Brauenhaare auch nicht erkennen.

Vor ein paar Minuten war ich dann so am Zupfen und zog dabei mal hier, mal dort die Haut glatt. Dann betrachtete ich mich im Detail. Die Nase, die einige als zu groß empfinden, aber die einfach in die Mitte meines Gesichts gehört. Und dann meine Augen. Ich mag die Augen, finde sie so schön. Ich habe dann Falten an meinen Augen entdeckt. Und statt mich zu erschrecken, stelle ich fest, dass ich auch die schön finde. Vielleicht, weil es, trotz allem, Lachfalten sind?
Und ich betrachtete meinen Mund. Zog Grimassen. Macht das eigentlich jeder vorm Spiegel? Beim Grimassenschneiden bemerkte ich dann, dass ich tatsächlich eine recht schmale Oberlippe habe, die fast verschwindet wenn ich lache. Ist mir nie aufgefallen, bisher. Und wahrscheinlich habe ich das in ein paar Minuten schon vergessen.

Und dann stelle ich mir vor, dass es tatsächlich Menschen (ich will die Männer mal nicht ausnehmen) gibt, die ihr Gesicht betrachten und nur Makel sehen. Und ich erinnere mich, dass ich meinen Körper auch oft so sehe, also voller Makel. Aber mein Gesicht fand ich nie wirklich hässlich.


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