Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Montag, 13. Oktober 2014

Hartnäckig

Ich war das ganze Wochenende brav. Ich lag im Bett, habe ordentlich Wasser getrunken, meine Medizin genommen und dachte auch, mir würde es besser gehen. Das bisschen kneifen in der Niere war schon wieder aushaltbar. Ich freute mich schon darauf morgen wieder ins Büro zu gehen.

Doch dann...

Meine Große ist heute nach Föhr aufgebrochen und musste von mir zum Bahnhof gefahren werden. Schon auf dem Hinweg bekam ich Schweißausbrüche und dieses Gefühl nur noch auf den Arm oder ins Bett zu wollen. Am besten beides zusammen. Der Rückweg vom Bahnhof war dann wirklich grausam. Konzentration weg, schweißnasse Hände, Schmerzen... Ich glaube, das wird doch noch nichts mit arbeiten. Wenn mich schon der Fahrweg so fertig macht, wie soll ich dann einen Arbeitstag mit Kundenkontakt überstehen?

Obwohl ich weiß, dass es mir wirklich körperlich schlecht geht habe ich ein schlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber. Andererseits nutze ich denen auch nicht, wenn ich mich nicht konzentrieren kann und deshalb nur Mist baue.

Ich hab meinen Fachdienstleiter schon mal vorgewarnt, dass die Arbeitsunfähigkeit noch eine Weile anhalten könnte. Die Begeisterung war kaum zu überhören. Heute Nachmittag geht es noch mal zum Arzt (ja, ich soll erst am Nachmittag kommen... sonst wäre ich schon längst in der Praxis). Vielleicht hätte ich doch gleich den Schein für eine ganze Woche nehmen sollen. Irgendwie ärgerlich, dass er Recht behält.

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