Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Mittwoch, 5. November 2014

Erst hat man kein Glück...

und dann kommt noch Pech dazu.

Ich fühle mich benachteiligt. Vom Schicksal, oder was auch immer. Ich würde jetzt gerne eine Runde schmollen, so richtig mit geschürzten Lippen und verschränkten Armen.

Dienstag war mein Auto in der Werkstatt. Und am Nachmittag hieß es, Auto ist fertig, alles funktioniert und Winterpuschen hat es auch. Sehr schön! Außerdem kostete das ganze nur 90€. Ich freute mich also wie Bolle und holte mein Auto ab.

Mit meiner Tochter auf dem Beifahrersitz fuhr ich also Richtung Schleusenstadt und kurz vorher begann es. Der Wagen nahm das Gas nicht wirklich an. Schiete! Und in der Schleusenstadt begann dann auch das inzwischen bekannte Blinken. Verdammt!

Heute habe ich mir frei genommen, weil die Wasserzähler ausgetauscht werden sollten. Was sie auch wurden, doch dann tropfte mein Spülkasten und danach dann auch unter der Spüle. Was soll das denn? Natürlich hat der von meinem Vermieter beauftragte Klempner sich heute nicht mehr gemeldet und wenn er es in den kommenden Tagen tun wird, dann wahrscheinlich, wenn ich im Büro sitze.

Nachdem die Wasserzähler getauscht waren, machte ich mich noch mal auf den Weg zur Werkstatt. Ich fuhr also zur Stadt auf dem Donn und mein Auto schnurrte wie ein Kätzchen. Nichts blinkte, außer der Blinker, wenn ich es wollte. Hallo? Ist mein Auto ein Scherzkeks? Ich drehte also ab und fuhr Richtung Marschenstadt um dort zu tanken. Kurz vor der Stadt passierte was? Genau! Autochen stotterte und das Lämpchen blinkte auch wieder. Na bravo. Also doch direkt zur Werkstatt. Der Meister schaute schon sehr begeistert als er mich sah. Morgen wird ein benötigtes Teil da sein und noch mal repariert. Ich rechne mit dem Schlimmsten.

Nun muss ich also morgen ohne Auto zur Arbeit kommen. Normalerweise würde ich ja die Bahn nehmen. Aber... dank GDL ist ja nicht sicher ob meine Bahn überhaupt fährt. Zum Speien! Ich habe eigentlich viel Verständnis für Streiks. Ich finde auch, dass das Streikrecht ein hohes Gut ist. Und ich weiß eben auch, dass in Deutschland vergleichsweise wenig gestreikt wird. Leider weiß ich auch, dass es für die Bahn auf genau dieser Strecke keinen adäquaten Ersatz gibt. Nun ja, ich habe meinen Vorgesetzten schon mal vor gewarnt, dass es passieren kann, dass ich morgen etwas später auftauche. Er war hörbar "not amused". Ich würde ja auch lieber mit dem Auto fahren, aber... siehe oben

Weil morgen auch noch der SchLaDo ist, hatte ich schon die Befürchtung meine Trainingseinführung absagen zu müssen. Denn die Bahn, die eigentlich nicht bestreikt wird, weil es eben die NOB ist, fährt ziemlich spät, zu spät um Auto abzuholen und zum Studio zu fahren. Zum Glück habe ich eine sehr liebe Freundin mit Verständnis für meine Nöte (obwohl es ihr selber gar nicht gut geht.). Sie wird mich von der Arbeit abholen, an einem Geldautomat halten und mich zur Werkstatt fahren. Ich bitte sie selten um etwas und wäre das Gespräch nicht zufällig auf das Thema Streik und Auto gekommen, hätte ich sie auch nicht gebeten. Ich stelle fest, dass ich auch Glück habe. Das Glück solch eine Freundin zu haben. Ich mache es ihr sicher nicht leicht mit mir befreundet sein. Ich melde mich so gut wie nie, und schon gar nicht, wenn es mir nicht gut geht. Ich sage ihr Dinge, die sie eigentlich nicht unbedingt hören will. Und doch.... sind wir seit fast zwei Jahrzehnten eng befreundet.

3 Kommentare:

  1. ...woah, als wäre es alles nicht schon ätzend genug, ist der Arbeitgeber dann auch noch hörbar angepieselt. :-/

    Mein Mitgefühl, vor allem @Auto. Hatte ich selbst gerade Anfang des Jahres. Erst günstige Reparatur (und alle so "Ufffff, nochmal gut gegangen", dann dieselben Probleme wie vorher und dann erneute Werkstattreparatur.
    Ich frag dann nur immer: Was haben die eigentlich vorher mit der Karre in der Werkstatt gemacht? Da würd ich immer am liebsten den Betrag der ersten Rechnung vom Betrag der zweiten Rechnung abziehen...

    Viele Grüße,
    Hijack (die hier eben über Aprilwetter gelandet ist)

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  2. Ihr seid seit fast zwei Jahrzehnten befreundet? Das ist wirklich ein großes Glück. Und ich drück dir die Daumen, dass das Autochen keine Zicken mehr macht und vor allem die Rechnung wenigstens halbwegs nett ausfällt. Spülkasten zickt auch noch? Boah... bisschen viel auf einmal. Ja, da würde ich auch schmollen und hoffen, dass es bald besser wird. ;)

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  3. @ Hijack: Ich hab mich auch gefragt, was die Kerle da gemacht haben. Aber.. das Teil, was sie eingebaut haben und das nichts gebracht hat, wird wieder ausgebaut, geht zurück an den Händler und das Geld wird mir quasi wieder gut geschrieben. Das ist wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber besser als nichts. Nur: Je länger das Autochen in der Werkstatt ist, desto mehr Angst habe ich vor der Rechnung. Es ist immer noch da und bleibt es bis mindestens morgen Abend. o.O

    @ Anna: Ich kann es manchmal kaum fassen, wie lange ich sie schon kenne und wir befreundet sind.

    6 Arbeitstage noch, dann habe ich Urlaub. YEAH! Ich freue mich immer mehr drauf.

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