Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Sonntag, 29. Dezember 2013

Ein kleines Wunder ist geschehen...

Ich schrieb ja gestern schon von dem Anruf der Freundin meines Exmannes, diese Bezeichnung fühlt sich nicht mehr gut an. Ich werde ihn ab jetzt den Tochtervater nennen bis mir etwas besseres einfällt.

Heute war dann der Tag.

Meine jüngere Tochter wollte nicht aufstehen. Ob sie einfach müde war oder aber der Meinung war, dass es sich eh nicht lohnt aus dem Bett zu krabbeln weiß ich nicht. Sie trägt ihr Herz nicht auf der Zunge. 
Meine Große war schon lange wach, geduscht und hatte sich hübsch gemacht. Und war so aufgeregt wie nicht mal vor ihrem ersten Rendezvous. 

Es klingelte und der Tochtervater kam mit seiner Freundin herauf. Ich bat sie herein und wir saßen dann eine gute Stunde plaudernd um meinen großen Tisch herum. Irgendwann gesellte sich dann auch die Lütte, inzwischen angezogen und zurecht gemacht, zu uns. Es war ein komisches Gefühl, aber nicht unangenehm, nach so langer Zeit mit diesem Mann zusammen zu sitzen. Seine Freundin ist mir sofort sympathisch gewesen. Ich hoffe, dass es nun öfter dazu kommt.

Nach einer Stunde wurde der Tochtervater immer unruhiger und bemerkte mehrmals, dass er Hunger habe, jedoch waren wir Frauen noch am Plaudern. Aber wir ließen ihn nicht mehr lange zappeln. Meine Töchter, der Tochtervater und die Vaterfreundin machten sich dann auf den Weg. Sie luden mich auch ein, aber ich empfand es als wichtig, dass sie Zeit ohne mich verbringen. Also blieb ich etwas nervös zu Hause.

So ein Essen dauert ja nicht ewig und eine weitere Stunde später trudelten die Mädchen wieder zu Hause ein. Aufgeregt, mit roten Wangen, breit grinsend und voller Zuversicht. Selbst jetzt beim Schreiben könnte ich heulen, weil es mich so glücklich gemacht hat, meine Liebsten so zu sehen. 
Sie haben dieses Glück verdient. 
Sie haben jetzt zwei Telefonnummern unter denen sie ihren Vater erreichen können. 

Vereinbart haben die drei nun in Kontakt zu bleiben und Ausflüge sind auch schon geplant. 
Ich mag mich ja noch nicht all zu sehr freuen, aber versuche optimistisch zu bleiben.


Selbst ist das Weib!

Seit dem ersten Weihnachtsfeiertag ist mein Abfluss verstopft. Ich hab den Vermieter angerufen am Freitag und erwartete eigentlich auch an dem Tag noch einen Anruf des Handwerkers, doch der kam nicht. In der Küche stapelte sich das Geschirr und ich hasse es den Abwasch per Hand zu machen. Meine Töchter auch.

Nachdem meine Mädchen wieder hier waren, erzählten und sich die Lütte auf den Weg zu ihrer besten Freundin gemacht hat, haben die Große und ich beraten. Abwaschen? Lassen? Noch mal schauen ob die Verstopfung sich beheben lässt? 

Wir entschieden uns für letzteres. Ein alter Duschschlauch lag noch in der Küche (manchmal doch praktisch, dass wir nicht jeden Müll gleich raus bringen). Die Rohre waren schnell ausgebaut und dann probierte ich, wie weit der Schlauch in das Rohr passt. Tja, ich erreichte die Verstopfung. Es stank ekelhaft! Meine Große hat es vorgezogen ein wenig abzurücken. Und ich versuchte weiter die Verstopfung mit Hilfe des Schlauches zu lösen. Dazu schob ich den Schlauch rein und raus, drehte ihn und erreichte tatsächlich, dass sich die Verstopfung löste. Halleluja! Zur Sicherheit ließ ich noch einige Liter Wasser nach laufen. Es staute sich nichts mehr.

Ich wagte es dann die Spülmaschine anzustellen und es klappte. Meine Nachbarin erschien auch nicht um sich zu beschweren. Demnach ist bei ihr auch nichts übergelaufen. 

Hach ist das herrlich! Das Geschirr ist gewaschen und steht wieder im Schrank. Die Küche ist sauber und ich kann die Tür offen lassen ohne mich schämen zu müssen. 
Für mich Chaotin ist das wirklich eine Leistung.

Ein rundum guter Tag neigt sich jetzt dem Ende zu. 

Was die letzten zwei Tage des Jahres wohl noch für mich bereit halten?

Trischa

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