Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Heilig Abend geschafft....

Der Tag fing sehr gut an. Wir haben ausgeschlafen, ein wenig Hausarbeit erledigt und dann angefangen das Essen zu bereiten. Doch dann..

Zwei ineinander verkeilte Töpfe... untrennbar. Einer davon war
für die Soße gedacht. *verfluchtnochmal*
Rouladen angebraten und in den Ofen getan. Alufolie übers Backblech
und Wasser dazu. Alles wie immer. Aber sie wurden zäh. *heul*
Der Tisch war wunderschön gedeckt, meine Töchter haben das
großartig gemacht. Sie haben dann auch die Kartoffeln und 
den Rotkohl in die guten Schüsseln gefüllt. 
Die Töpfe stellten sie wieder auf den Herd. Dummerweise ohne ihn 
auszuschalten. Angebranntes riecht ja sooo lecker. *io*

Danach die Bescherung war einfach nur toll.
Der Würfel ging wieder reihum und bei einer 6 durfte ein Geschenk ausgepackt werden.
Es gab eine Menge kleiner Geschenke und jedes wurde begeistert ausgepackt. 
Es gab nicht ein langes Gesicht, obwohl keines der Geschenke
besonders teuer war. Aber es waren liebevoll ausgesuchte Kleinigkeiten.

Wir spielten Runde um Runde Solo, zickten uns spaßig an, machten einander fertig
um dann wieder in großes Gelächter auszubrechen.

Eine sehr kleine Runde waren wir. Nur meine Mama, meine beiden Töchter und ich. Es war absolut
perfekt!


Juli 2013

In der Tagesklinik habe ich mich eingelebt und die Therapieangebote angenommen. Mal mehr, mal weniger gut. Es gab Tage, an denen ich mich fragte, was ich überhaupt dort mache. Und es gab Tage, an denen ich wahnsinnig litt und am liebsten geflohen wäre.  Und mehr als einmal geriet ich mit einer Mitpatientin aneinander. Schön war das nicht.

Ich schaffte es zu einer großen Veranstaltung hier in der Gegend zu gehen und mir den Sonnenbrand meines Lebens zu holen. *g*

Es gab Tage oder besser Nächte, da konnte ich kaum schlafen. 
Dann wieder schlief ich vom späten Nachmittag bis zum Morgen.

August 2013

Der letzte Tag in der Tagesklinik. Was für ein Abschied. Ich hab geweint und war gleichzeitig erleichtert.
Bin dann gleich am Montag wieder zur Arbeit gegangen. Dort war alles anders
als ich es gedacht und befürchtet hatte. Besser war es. Und ich fühlte mich auch gleich wieder gut aufgenommen.

Ich habe in diesem Monat den Kontakt zu meiner Halbschwester abgebrochen, weil sie mir nicht gut tut. Bis heute habe ich keinen Kontakt mehr und es fehlt mir auch nichts.

Freitags war ich einige Male unterwegs. Da gab es Live Musik am Kanal. Ich bin gerne am Kanal und höre gerne Live Musik. Außerdem traf ich dort ehemalige Mitpatienten. Eine tolle Zeit hatten wir da.  Einmal bin ich danach noch mit einer Freundin in die Kneipe gegangen und habe dann bei ihr geschlafen. Eine neue Erfahrung für mich.

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