Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Samstag, 4. Januar 2014

Vorsätze...?!

Allerorten höre ich die Menschen wieder davon sprechen.
Welchen Vorsatz man sich vorgenommen hat.
Wie man ihn umzusetzen gedenkt.
Und auch schon die ersten leisen Stimmen, die vor allem das Verkünden der guten Vorsätze bereuen, weil sie ja nun womöglich ein ganzes Jahr daran gemessen werden. Sie ahnen vielleicht schon, dass sie an ihren Vorsätzen scheitern werden.

Oft wurde ich auch schon gefragt, ob ich denn nun einen Vorsatz gefasst habe. Meist begleitet von einem bedeutungsvollen Blick auf meinen Bauch. Ich bin schwer adipös. So schwer, dass mehrere Ärzte schon bestätigt haben, dass mir eine konventionelle Diät kaum helfen wird nennenswert an Gewicht zu verlieren. Und mit diesem Wissen diäte ich eben auch nicht mehr. 
Aber scheinbar wird von mir erwartet, dass ich mir jedes Jahr aufs neue vornehme mein Gewicht zu reduzieren. Scheint einfach am Anfang eines jeden Jahres zum guten Ton zu gehören, auf Diät zu sein.

Nein, ich mach da nicht mehr mit! Schon das dritte Jahr in Folge nicht.

Vorsätze habe ich trotzdem, aber Tag für Tag und nicht nur zum Jahreswechsel.
Jeden Tag aufs Neue versuche ich gut für mich zu sorgen. Ich versuche ausreichend zu schlafen und zu trinken. Und ich versuche nicht aus anderen Gründen als Hunger zu essen. Außerdem versuche ich gelassener zu werden. Einiges was mich bewegt kann ich schlicht nicht ändern, deshalb will ich meine begrenzte Energie an diesem Punkt nicht mehr verschwenden.

Ein weiterer, sehr wichtiger, Vorsatz ist es, mich nicht mehr auf Debatten rund um den Sinn und Unsinn von Diäten einzulassen. 
Gerade beim Thema Ernährung gibt es auf der einen Seite noch viel Unwissen über die verschiedene Verwertung von Nahrung bei den verschiedenen Menschen, was gerade Ärzte, die sich intensiv damit beschäftigen durchaus zugeben, und Ideologien auf der anderen Seite. 
Da ich weder die absolute Wahrheit über die richtige Ernährung kenne, geschweige denn den Weg gefunden habe wenigstens mich so zu ernähren, dass ich mich immer vital fühle und auch keiner Ideologie (mehr) anhänge, mag ich nicht mehr debattieren, schon gar nicht mit den typischen "Ich hab den ultimativen Tipp aus der [beliebige Frauenzeitschrift]"-Frauen.
Mit anderen, die sich beruflich mit dem Thema beschäftigen, mag ich aber schon mal reden. Da geht es dann aber auch nie um Ideologie. 
Kommt also wieder mal so eine Debatte auf, versuche ich freundlich lächelnd zu schweigen und maximal von mir zu geben, dass ich mich nicht über dieses Thema unterhalten mag, schließlich kann ja jeder sehen, was nach 16 Jahren mit verschiedenen Diäten aus mir geworden ist. 
Leider schaffe ich das noch nicht immer und gerade Foren sind gefährlich. Aber nun habe ich diesen Vorsatz hier noch mal formuliert, da wird es mir sicher leichter fallen, mich daran auch zu halten. 

Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. 

Gute Nacht

Trischa

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