Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Samstag, 9. November 2013

Pleiten, Pech und Pannen... oder so.

Eigentlich nicht der richtige Tag für einen Post voller Missgeschicke und amüsanten Anekdoten. Schließlich jährt sich heute zum 75. Mal die Reichsprogromnacht. Und ich gebe gerne zu, dass mir bei diesem Thema unheimlich wird. Überhaupt beim Thema Drittes Reich. Ich habe schlicht Angst, dass sich so etwas wiederholen könnte und wenn man sich in der Welt so umsieht, dann ist deutlich, dass der Mensch an sich scheinbar nicht in der Lage ist Frieden zu halten und zu akzeptieren, dass Menschen unterschiedlich leben, lieben und glauben können. Und selbst hier in Deutschland ist der Antisemitismus und die Fremdenfeindlichkeit deutlich spürbar. Sehr beliebt ist doch immer noch der Satz "Ich habe nichts gegen Ausländer, ABER...." Nicht mal meine eigene Familie kann ich frei von solchen Tendenzen sprechen. Wenn ich jetzt immer wieder bei Facebook lese, wie eigentlich doch intelligente Menschen sich vor den rechten Karren spannen lassen, indem sie Einwanderern und Asylanten vorwerfen, hier nur schmarotzen zu wollen, wird mir wirklich übel. Sind das Menschen, mit denen ich befreundet sein möchte? Und wenn ich all diese Menschen aus meinem Leben ausschließe, wie viele bleiben dann wirklich noch? Immerhin kann auch ich allen nur vor die Stirn sehen und weiß nicht, wie sie im Inneren ticken. Und ich habe letztens an mir selber mit Schrecken fest gestellt, dass ich auch Vorurteile habe, die sich nur auf ein äußerliches Merkmal beziehen. Ich war nicht nur erschrocken, einen Moment habe ich mich vor mir selbst geekelt. Ich bin doch nicht SO. Am Ende habe ich fest stellen können, dass bei sachlicher Betrachtung meines Vorurteils wirklich nichts übrig blieb. Was für eine Erleichterung! Vielleicht ist es gar nicht schlimm, Vorurteile zu haben, so lange man die Bereitschaft besitzt, diese zu hinterfragen und dann neu zu beurteilen? Sicherlich besser, als sie zu haben und es nicht zu bemerken. Ein schwieriges Thema, vor allem, wenn man sich selber hinterfragen muss.

Aber eigentlich wollte ich euch ja heute von ein paar häuslichen Katastrophen und Kataströphchen erzählen.
Es ist also Samstag Morgen. Also eigentlich noch die Nacht, denn 4:46 Uhr ist nicht Tag! Aber ich war wach. Hellwach. Dabei klingelt doch heute gar kein Wecker! Und ich wollte so gerne mal wieder ausschlafen. Da lag ich also wach da, lauschte dem Wind, der draußen durch die inzwischen fast laublosen Bäume weht und ärgere mich. Nach einigem hin und her rollen in meinem Bett bin ich aber doch wieder eingeschlafen. Ich träumte einen wahnsinnigen Blödsinn, der aber verfilmt sicher ein Kassenknüller werden würde, so absurd und abgedreht war das alles. Ich bekomme es nur mal wieder nicht so erzählt, dass der Witz verständlich wird.
8:39Uhr. Die Blase drückt, die Katze schnurrt an meinem Ohr. Also aufstehen. Ich habe ja einen ellenlangen Plan vor mir. Die Wohnung soll wieder schön werden. Hab ich mir vorgenommen.
Es stürmt nicht nur, es regnet auch noch Bindfäden, stelle ich nach einem Blick aus dem Fenster fest. Und nu? Einkaufen kann ich jetzt noch nicht. Hausarbeit aber auch nicht, meine Töchter schlafen ja noch und Teenager (zumindest meine) am Wochenende wecken, erweist sich meist als Fehler. Mauliger als zweijährige Trotzköpfe. Aber mein Zimmer könnte ich ja.... Ich sitze auf dem Bett, schau das Chaos einer Woche an und beschließe, dass Nichts-tun doch auch ganz nett ist und es gäbe ja auch noch Hausaufgaben und Projektarbeit zu machen, wozu ich aber das Internet benötige.

Ran an den Laptop und dabei blieb es dann auch die kommenden Stunden. In meinem Stammforum gab es eine recht neue Userin die uns Alten mal wieder über einen höflichen Umgang miteinander aufrief. Nun, wir lieben unser Forum wie es ist und da hat kein Schäfchen zu kommen und dies zu kritisieren. Am Ende ging es dann aber nicht mehr um die Userin sondern um ein ganz anderes, nicht wirklich jugendfreies Thema. Noch so etwas, was ich an dem Forum liebe. Nur aus der Überschrift kann man nicht erkennen, wie sich so ein Thread entwickelt. Ich war auf jeden Fall gefesselt.

Zwischendurch warf ich einen Blick auf Regenradar und Niederschlagsprognose. Am Nachmittag sollte es ganz gut aussehen, sprich trocken bleiben. So war es dann auch. Ich ging also los und ständig wurde mir mein Hackenporsche fast aus der Hand gerissen. Gut, gegen den Sturm Christian war es heute nur ein leichtes Wehen, aber es reichte um den Weg anstrengend zu gestalten. Im Laden 1 war Ausverkauf. Die ziehen um. Und es gab nichts mehr von dem, was ich auf dem Zettel hatte. Ja gibt es denn so was?
Im Laden 2 bekam ich nur die Hälfte von dem, was ich haben wollte.
Im Laden 3 dann den Rest, nur die Sachen aus Laden 1 fehlten mir immer noch. Muss ich dann nächste Woche in der Nachbarstadt besorgen, wenn ich dort mal wieder 40 Minuten auf den Anschlussbus warte.
 Einen Hackenporsche sollte man nicht überschätzen. Was ich aber wieder getan hatte. Ein Sechser-Pack Selter und ein Sechser-Pack Isogetränk sind eine Menge, dazu noch 2kg Katzenstreu... ich kam mir mal wieder wie ein Maultier oder ähnliches auf dem Rückweg vor. Die Sehnsucht nach einem Auto wird größer!

Endlich zu Hause gehts wieder vor den Laptop. Hausaufgabe und so, vorher nur einen kuuuuurzen Blick bei Facebook und in mein Forum werfen. Haha! War wohl nichts. Ich saß den Rest des Tages vor dem Forum.

Zwischendurch wollten wir dann Essen. Ich heize also den Backofen vor und wundere mich nach einer Zeit über den Geruch. "Es riecht irgendwie verbrannt" meine ich zur Großen und die schüttelt den Kopf "Was du wohl wieder riechst..." 5 Minuten später ein Schrei aus der Küche, ich wetze hin und sehe Flammen im Backofen. Himmel! Es brennt wirklich. Das Backpapier hatte sich irgendwie aufgerichtet und berührte die Backofenwand. Ich riss die Tür auf (schlechte Idee) und zog das Backpapier raus. Die Flammen verschlingen nun das Papier und ich starre kurz auf die Flammen. Dann schalte ich aber doch und bugsiere das Papier in die Spüle und lasse das Wasser laufen. Oh man, das hätte auch anders ausgehen können. Im Nachhinein wurde mir noch richtig mulmig. Ich habe den Backofen und den Herd sicher fünf mal kontrolliert bevor ich mich in mein Zimmer zurück gezogen habe.

Die Hausaufgaben, die ich schon den ganzen Tag prokrastiniere (aufschiebe) habe ich dann aber doch noch erledigt und brauchte keine viertel Stunde dafür. Warum hab ich es mir eigentlich so schwer gemacht?

Am Ende stelle ich fest, die Überschrift passt nicht, aber ich hab auch keine bessere auf Lager. Also bleibt es vorerst so.

Bis bald
Trischa, die jetzt die Tweets von @Nov38 verfolgen wird.

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