Wo bist du gelandet?

Bisher ging es hier darum, aus meinem durchaus chaotischem Leben mit zwei Teenagertöchtern, zwei Katzen und einem Kaninchen zu berichten. Es ging auch darum, dass ich gerade ins Berufsleben eingestiegen war und immer wieder versuchte, mein Essverhalten in halbwegs normale Bahnen zu lenken und quasi als Nebenwirkung mein Gewicht zu reduzieren ohne auf obskure Diätversprechungen herein zu fallen.

Doch seit dem 12.02.2015 ist da die Diagnose, die mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, Wichtigkeiten verschoben und alle Pläne über den Haufen geworfen hat. Ich habe Krebs. Genauer: Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule. Gerade letzteres verursacht mir heftigste Schmerzen und beeinträchtigt meine Lebensqualität massiv. Wahrscheinlich werde ich also in Zukunft einiges genau darüber schreiben.

Dienstag, 11. Februar 2014

Es ist gut!

Kein Gejammer am heutigen Tag.
Ich habe in den letzten Tagen einige sehr bewegende und mich nachdenklich stimmende Blogbeiträge gelesen. 

Als erstes wurde mir bewusst, dass es vieles gibt, wofür ich dankbar sein kann.
Ich habe im *hust* hohen Alter von 31 eine Ausbildung anfangen dürfen.
Ich bin jetzt im letzten Ausbildungsabschnitt und es läuft, mit kleinen Ausnahmen, überraschend gut. 

Ich habe meine Mädchen, die mir zwar manches graue Haar eingebracht haben, die aber jede auf ihre Weise ihren Weg gehen wird. Ich bin dankbar dafür, dass ich sie nicht vollständig verkorkst habe. Es ist bei Weitem nicht perfekt, aber auch keine absolute Katastrophe.

Ich bin dankbar für meine Mutter, die mich jetzt unterstützt, obwohl wir wirklich sehr schwere Zeiten miteinander hatten und auch heute noch so unterschiedlich sind, dass wir uns beide zusammen reißen müssen um nicht aneinander zu rasseln.
Ich bin dankbar dafür, dass sie meine Lütte so sehr liebt und ihr derzeit all das gibt, zu dem ich nicht fähig bin.
Ich bin dankbar dafür, dass meine Große überwiegend sehr vernünftig ist und ich ihr in vielen Dingen komplett vertrauen kann.

Heute habe ich eine Klausur geschrieben und abgegeben mit dem guten Gefühl nichts entscheidendes vergessen zu haben. Selbst nach der Nachbesprechung bin ich noch davon überzeugt, dass meine Fehler so gering sind, dass ich eine gute bis sehr gute Note bekommen werde.
In einem Fach habe ich heute schon einen sehr guten Zwischenstand bekommen. Eine mündliche Note zwar "nur", aber eine sehr gute 2.

Nach dem ich ja in den letzten Tagen zunehmenden inneren Druck verspürt habe, den ich zum Teil nicht "weg spazieren" aber auch nicht "weg essen" konnte, habe ich mich heute mal auf meine Therapie besonnen und darauf, was die Körpertherapeutin von Yoga erzählt hat. Ich habe mich nach dem heutigen Unterricht also etwas eingelesen, fest gestellt, dass ich viele dieser Übungen schon aus einem anderen Zusammenhang kenne und dann habe ich los gelegt. Ganz einfache Übungen zwar, aber nach einer halben Stunde wusste ich auch schon, was ich getan habe.  Und es fühlte sich sehr, sehr gut an. 
Also Yoga. Scheint etwas für mich zu sein. Und wenn ich am Anfang nur wenige Übungen mache, dann ist das auch in Ordnung, oder? Hauptsache ich finde wieder zu mir und nehme meinen Körper wahr. 

Mein Leben ist bunt und gut. Vor allem aber ist es MEIN Leben. Ich gehe einen Weg, den ich gewählt habe (auch wenn es sich zwischendurch mal anders anfühlt -kleiner blauer Ball in einem reißendem Strom - ). Ich nehme die auf dem Weg liegenden Steine und mache das Beste daraus. Wenn ich das meinen Kindern vermitteln kann, dann werden auch sie nicht am Leben verzweifeln.

Trischa
Heute deutlich positiv gestimmt

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